Datenklau:Mastercard-Leck wohl schlimmer als gedacht

Mastercard

Mastercard hat die Plattform des Bonusprogramms vorsorglich geschlossen.

(Foto: Fabian Sommer/dpa)

Anders als bisher angenommen wurden offenbar auch komplette Kreditkartennummern geleakt. Kunden des Bonusprogramms "Priceless Specials" sollten ihre Karten sperren lassen.

Von Max Muth

Für 90 000 Mastercard-Kunden dürften die letzten drei Tage nervenaufreibend gewesen sein. Anfang der Woche kursierte zunächst die Nachricht über ein Leck mit Kundendaten, das Teilnehmer eines Mastercard-Prämienprogramms im Rabattforum mydealz.de betreffen könnte. Verschiedene Kunden bestätigten, dass ihre Details auf der Liste auftauchen. Eine echte Bestätigung oder gar eine Entschuldigung gibt es von Mastercard auch drei Tage später nicht.

Das Unternehmen reagiert zurückhaltend. Am Montag schrieb es nur, dass es auf ein "Problem" aufmerksam gemacht und deshalb seine Prämien-Plattform vorsorglich geschlossen habe. Am Dienstag wurde die Information um einen Schuldigen erweitert: ein nicht genannter Drittanbieter soll die Daten verloren haben. Bis Dienstagabend konnte Mastercard vielleicht noch davon ausgehen, dass das "Problem" sich von selbst löst. Die geleakte Liste enthielt Name, Wohnort und E-Mail-Adressen der Nutzer, aber keine vollständigen Kreditkartennummern.

Liste mit über 80 000 vollständigen Kreditkartennummern im Netz

Diese Hoffnung wurde am Mittwoch zerstört, als Unbekannte eine Datei mit den vollständigen Kreditkartennummern im Internet hochluden. Um damit im Netz einkaufen zu gehen, fehlt zwar zumindest noch das Ablaufdatum der Karte, das lässt sich jedoch bei einigen Portalen vermutlich durch ausprobieren erraten. Die Prüfziffer CVV wird von vielen Online-Shops gar nicht verlangt, Kunden sollten spätestens jetzt darüber nachdenken, ihre Karte sperren zu lassen, zumal nicht ausgeschlossen ist, dass auch die fehlenden Daten demnächst noch irgendwo im Netz auftauchen.

Wie wahrscheinlich das ist, könnte letztlich nur Mastercard beurteilen. Bis Redaktionsschluss am Mittwoch waren von dem US-Unternehmen aber keine weitere Informationen zu bekommen.

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Noch ist unklar, wie genau die Kundendaten von Mastercards "Priceless Specials" im Netz landeten. Mastercard macht einen Drittanbieter für den Leak verantwortlich.

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