Süddeutsche Zeitung

Antiviren-Pionier:Software-Entwickler McAfee wegen Betrugs mit Kryptowährungen angeklagt

Dem früheren Internet-Unternehmer, der mit seiner Firma gegen Schadsoftware bekannt wurde, drohen in den USA mehrere Jahre Haft. Der 75-Jährige befindet sich aber schon in einem spanischen Gefängnis.

Der Software-Entwickler und Antiviren-Pionier John McAfee soll in den USA wegen Betrugs mit Kryptowährungen und Verschwörung zur Geldwäsche vor Gericht gebracht werden. Das Justizministerium veröffentlichte die Anklage, bei einer Verurteilung drohen McAfee jahrelang Gefängnis und hohe Geldstrafen. Eine Stellungnahme McAfees lag zunächst nicht vor.

Der 75-Jährige war im Oktober auf Betreiben von US-Strafverfolgern in Spanien festgenommen worden, die bereits Anklage gegen ihn wegen Steuerhinterziehung und unlauterer Werbung für Kryptowährungen erhoben hatten. Den US-Behörden zufolge ist er weiter in Spanien in Haft.

Die Ermittler werfen dem Unternehmer und seinem ebenfalls angeklagten Berater und Leibwächter vor, Millionen von Dollar durch Gaunereien mit Kryptowährungen erschwindelt zu haben. Die beiden sind in insgesamt sieben Punkten angeklagt, auf die jeweils maximale Haftstrafen von fünf bis 20 Jahren stehen.

McAfee hatte in den 80er-Jahren das nach ihm benannte, auf Antiviren-Software spezialisierte Unternehmen McAfee gegründet, aus dem er sich in den 90er-Jahren zurückzog. 2012 machte McAfee durch eine abenteuerliche Flucht durch den Dschungel Schlagzeilen, als nach einem Mord an seinem Nachbarn in Belize nach ihm gefahndet wurde.

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SZ/dpa/jael/ghe
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