Süddeutsche Zeitung

Jimmy Wales:Wikipedia-Gründer wird Spendensammler

Erst baut er die größte Enzyklopädie der Weltgeschichte auf, jetzt geht Wikipedia-Gründer unter die Spendensammler. In München gibt Wales bekannt, dass er künftig für einen gemeinnützigen britischen Telefonanbieter arbeiten will.

Er hat mit der Online-Enzyklopädie Wikipedia die größte kostenlose Wissensdatenbank der Welt erschaffen. Jetzt will Jimmy Wales auch die Welt des Spendensammelns revolutionieren.

"Ich würde gerne eine Milliarde für gute Zwecke spenden", sagte Wales auf der Digital-Konferenz DLD in München. "Aber das kann ich nicht, weil ich kein Milliardär bin." Andererseits habe er auch nicht alleine an der Enzyklopädie des Internets geschrieben, fuhr Wales fort.

Wie der 47-Jährige am Montag bekannt gab, wird er künftig beim britischen Mobilfunkanbieter The People's Operator mitarbeiten. Er sei eine strategische Beteiligung mit TPO eingegangen und als Co-Vorsitzender in den Verwaltungsrat eingetreten, sagte er.

Das Unternehmen existiert seit 2012 und führt ein Viertel seines Gewinns in eine Stiftung ab, die wohltätige Zwecke unterstützt. Zudem gehen zehn Prozent der Rechnungssumme jedes Nutzers direkt an von den Kunden festgelegte Organisationen. TPO bietet seinen Dienst im Netz des britischen Betreibers Everything Everywhere an. Der monatliche Durchschnittsumsatz liege bei 13 Dollar, sagte Wales.

Auf der DLD-Konferenz sprach der Wikipedia-Gründer zudem über sein Ziel, Wikipedia-Artikel in Entwicklungsländern gratis abrufbar zu machen. Das Projekt "Wikipedia Zero" soll sicherstellen, dass Inhalte der Enzyklopädie verfügbar sind, ohne dass die Netzbetreiber für die Datenübertragung Gebühren erheben.

Videos von der DLD-Konferenz finden Sie hier, das Programm der Veranstaltung hier.

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