IT-Sicherheit:Warnung vor Hackerangriffen auf deutsche Energieversorger

Stromleitungen bei Germering

Das BSI hatte die Energieunternehmen bereits im vergangenen Juni erstmals gewarnt.

(Foto: Günther Reger)
  • Energieversorger seien Ziel einer großangelegten weltweiten Cyber-Angriffskampagne, teilte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit.
  • In einigen Fälle hätten sich die Angreifer Zugriff auf die Büro-Netzwerke der Unternehmen verschafft.
  • Es gebe derzeit aber keine Hinweise darauf, dass sie in Produktions- oder Steuerungsnetzwerke eingedrungen seien.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor gezielten Hackerangriffen auf deutsche Energieversorger. Die Unternehmen seien Ziel einer großangelegten weltweiten Cyber-Angriffskampagne, teilte das BSI am Mittwoch mit. In einigen Fälle hätten sich die Angreifer Zugriff auf die Büro-Netzwerke der Unternehmen verschafft. Es gebe derzeit aber keine Hinweise darauf, dass sie in Produktions- oder Steuerungsnetzwerke eingedrungen seien. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.

"Diese Angriffe zeigen, dass Deutschland mehr denn je im Fokus von Cyber-Angriffen steht", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm. Dass die Angreifer bisher nicht in Infrastruktur-Netzwerke eingedrungen seien, belege das gute Sicherheitsniveau bei den Betreibern. Die Zugriffe auf die Büro-Netzwerke zeigten aber, "dass es womöglich nur eine Frage der Zeit ist, bis kritische Systeme erfolgreich angegriffen werden können".

Das BSI hatte die Energieunternehmen bereits im vergangenen Juni erstmals gewarnt. Damals seien aber noch keine erfolgreichen Angriffe bekannt gewesen, sagte ein Sprecher. So hatten Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des SZ-Magazins ergeben, dass unbekannte Hacker im Sommer 2017 in das Netz einer Tochterfirma des Stromkonzerns EnBW eindrangen. Dabei gelang es den Angreifern aber nicht, auf Netze zuzugreifen, die die Energieversorgung regeln.

Der Hackerangriff fiel auf, weil EnBW eine Warnung vom Bundesamt für Verfassungsschutz erhielt. Der Konzern informierte darauf auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und erstattete beim Landeskriminalamt in Baden-Württemberg Anzeige gegen unbekannt. Da sich die Angriffe inzwischen nicht mehr nur auf den Energiesektor konzentrierten, sei der Empfängerkreis der Warnung erweitert worden, sagte ein Sprecher des BSI.

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