iPhone 7:Nur tieftauchen kann das iPhone 7 noch nicht

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Äußerlich kaum verändert, dafür jetzt wasserdicht: das neue iPhone 7 (Foto: AFP)
  • Apple hat das iPhone 7 vorgestellt. Die größte Neuerung: Es ist wasserdicht.
  • Das iPhone 7 plus enthält zwei Kameras. Die eine enthält einen Zwölf-Megapixel-Sensor und eine Weitwinkel-Linse wie bei Smartphones üblich. Die andere ist ein leichtes Teleobjektiv.
  • Der Konzern präsentierte auch eine neue Version seiner Computer-Uhr Apple-Watch. Die Uhr ist ebenfalls wasserdicht.

Von Helmut Martin-Jung, München

Natürlich: "Das iPhone 7 ist das beste iPhone, das wir jemals gebaut haben". Hätten Apple-Chef Tim Cook und sein oberster Marketing-Mann Phil Schiller etwas anderes gesagt bei der Präsentation ihrer neuen Smartphones am Mittwochabend deutscher Zeit in San Francisco, es wäre eine Überraschung gewesen. So wird der eine oder andere sicher bemängeln, dass der Sprung vom Vorgänger nicht besonders groß sei.

Doch das wird Apple dieses Mal nicht gerecht. Denn das iPhone 7, wiewohl äußerlich kaum vom Vorgänger zu unterscheiden, bringt doch eine ganze Reihe von Merkmalen mit, bei denen nicht bloß eingefleischte Fans schwach werden sollen. Das Wichtigste: Wenn das teure Designerstück mal ins Spülbecken fällt oder man unfreiwillig baden geht, ist das kein Problem mehr. Die neuen iPhones sind wasserdicht. Tauchen gehen sollte man damit aber nicht.

Ein ordentlicher Schritt nach vorne ist auch die Kamera des iPhones 7 plus. Das größere der beiden neuen Geräte enthält zwei Kameras. Die eine enthält einen Zwölf-Megapixel-Sensor und eine Weitwinkel-Linse wie bei Smartphones üblich. Die andere jedoch ist ein leichtes Teleobjektiv. Erstmals lässt sich damit mit einem Smartphone optisch zoomen. Außerdem kann der eingebaute Bildprozessor dank der unterschiedlichen Kamerabilder auch den Vorder- vom Hintergrund trennen und letzteren in Unschärfe verschwimmen lassen - so wie man das von großen Spiegelreflexkameras mit unförmigen Objektiven kennt.

Die zweite Version von Apples Uhr rechnet schneller und leuchtet heller

Die schon zuvor teils heftig kritisierte Entscheidung Apples, auf die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für Kopfhörer zu verzichten, dürfte kaum mehr eine Rolle spielen. Denn Apple hat sich - womöglich um verärgerte Kundenreaktionen abzufedern - dazu durchgerungen, einen Adapter in die Schachtel jedes iPhones zu legen. Technologisch ist interessant auch ein neues Apple-Produkt: drahtlose Ohrhörer, die auch zur Verbindung untereinander kein Kabel mehr brauchen. Die "AirPods" sind mit allerlei Sensoren versehen sowie mit Mikrofonen, sodass man damit auch telefonieren kann.

Wie von den Apple-Weissagern erwartet, stellte der Konzern auch eine neue Version seiner Computer-Uhr Apple-Watch vor. Die wichtigsten Neuerungen: Die Uhr ist nun wasserdicht, und zwar bis zu einer Tiefe von 50 Metern. "Damit können Sie unbesorgt schwimmen gehen", sagte Apple-Chef Tim Cook. Außerdem enthält die Uhr einen Empfänger für das Satelliten-Navigationssystem GPS, ist zur Orientierung also nicht mehr wie bisher auf ein iPhone angewiesen. Außerdem wurde der Bildschirm verbessert und ein schnellerer Prozessor eingebaut. Auch die Besitzer der Vorgängerversion müssen nicht komplett in die Röhrer gucken. Mit der Version 3 der Uhren-Software erhalten auch die ersten Apple Watches ein paar Updates. Zum Beispiel lässt sich auf dem Display nun schreiben.

Die vorgestellten Neuerungen lassen Bemühen erkennen, die verschiedenen Geräte des Konzerns als eine Familie zu präsentieren und das durchaus mit dem Hauch der Exklusivität: Während die Computer-Uhren anderer Hersteller sich sehr wohl auch mit einem iPhone verbinden lassen, funktioniert Apples Watch nur mit einem Apple-Handy. Im Vordergrund steht der Wille, es den Kunden möglichst einfach zu machen. Und man will angesichts der hohen Preise, die Apple nimmt, auch dafür sorgen, dass die wichtigsten Dinge, die man mit einem Smartphone macht, gut funktionieren. Portraits mit verschwommenem Hintergrund etwa, das wünschten sich Smartphone-Knipser schon lange. Dass Apple dabei das Rad keineswegs immer neu erfindet - geschenkt.

© SZ vom 08.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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