Internetsicherheit:Mit diesen Links surfen Sie sicher

Datenklau und Abzockfallen: Im Internet lauern Betrüger und schädliche Programme auf ihre Opfer. Doch Webseiten geben Tipps, wie man sich schützt.

Lena Brochhagen

München - Vielleicht macht das Internet das Leben zu einfach. Geld überweisen, einen Pullover kaufen, zur Geburtstagsfeier einladen - das ist mit ein paar Mausklicks erledigt. So verlockend sind die Angebote, dass viele Nutzer die Risiken ausblenden - und dann zum Beispiel Datendiebstahl, Betrug und Computerviren riskieren. Wer sich schützen will, muss seinen Rechner richtig ausrüsten und jeden Mausklick überdenken. Tipps dazu finden sich im Internet. Sicher unterwegs im Netz

Jeder Rechner braucht eine Firewall, ein Virenschutzprogramm und regelmäßige Sicherheits-Aktualisierungen. Viele Internetnutzer haben diese Schutzvorkehrungen auf ihrem Computer eingerichtet. Wer mit diesen Begriffen aber nichts anfangen kann, sollte auf www.sicher-im-netz.de unter der Rubrik "Privatnutzer" mit einem "Basis-Check" überprüfen, ob die nötigen Sicherungen eingerichtet sind.

Wer hier nachlässig ist, riskiert Viren. Oder es wird ein unerwünschtes Programm heruntergeladen, das den Rechner lahmlegt. Die Internetseite des Branchenvereins "Deutschland sicher im Netz" gibt weitere Hinweise zum Beispiel zur Internetkriminalität. Allerdings ist die Seite so unübersichtlich aufgebaut, dass die meisten Nutzer lieber auf anderen Seiten nach schnellen Antworten suchen dürften.

Einen guten Überblick über nötige Sicherheitsmaßnahmen bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf www.bsi-fuer-buerger.de. Wer die dort aufgeführten "wichtigsten Tipps" beherzigt, hat sich zumindest gegen die größten Gefahren gewappnet. Das BSI rät zum Beispiel, am Computer möglichst nicht als Administrator zu arbeiten, der auf alle Funktionen Zugriff hat. Denn wenn ein Schadprogramm den Rechner angreift, kann es unter diesen Umständen auf alle Daten und Funktionen zugreifen - und viel Unheil anrichten. Die Internetseite erklärt zudem, wie sich Nutzer in sozialen Netzwerken verhalten sollten und welches die häufigsten Tricks von Betrügern sind.

Sicherheit für Kinder

Kinder lernen spielerisch

Hübsch aufbereitet hat der Verein "Deutschland sicher im Netz" die Seite www.internauten.de. Spiele und Animationen zeigen Kindern, wie sie im Internet nicht auf Betrüger hereinfallen und nicht unnötig Daten preisgeben.

Um in den Spielen Punkte zu sammeln, müssen sich die Kinder allerdings anmelden. Kinder lernen etwa mit der Gefahr umzugehen, dass Pädophile und Betrüger sich in Chatrooms einschleichen und sie auf diesen virtuellen Tratschseiten unter einer falschen Identität ansprechen. Über solche Risiken und andere für Kinder gefährliche Seiten informieren sich Eltern zum Beispiel auf www.klicksafe.de. So erklärt das von der Europäischen Union geförderte Angebot, wie Eltern das Programm zum Zugriff aufs Internet so einstellen, dass ihr Kind nur auf ausgewählte, kindgerechte Seiten zugreifen kann.

Ohne Registrierung kommt die Seite www.internet-abc.de der Landesanstalt für Medien NRW aus. Auch sie bringt Kindern spielerisch bei, wie sie sich am Computer richtig verhalten: In einem Quiz können Kinder den "Führerschein für das Internet" machen.

Selbstdatenschutz und Übersichtsseiten

Datenschutz für Fortgeschrittene

Selbst wer über eine sichere Verbindung ins Internet geht und seine Daten nicht auf Facebook einstellt, hinterlässt Spuren - oft, ohne es zu wissen.Wer möglichst wenigvon sich preisgeben will, kann zum Beispiel E-Mails verschlüsseln und über eingebaute Zwischenstationen anonym surfen. Anleitungen dazu gibt das "Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz" Schleswig-Holstein auf www.datenschutzzentrum.de unter der Rubrik "Selbstdatenschutz"- und spart dabei nicht mit sperrigen Fachausdrücken. Wer also zum Beispiel nicht auf Anhieb weiß, dass ein Browser das Programm ist, das Internetseiten anzeigt, wird mit den Informationen wenig anfangen können. Alles Wichtige auf einen Blick

Sofort zurecht finden dürften sich die meisten Nutzer auf der vom Bundesverbraucherministerium geförderten Seite www.verbraucher-sicher-online.de. Eine Leiste zeigt griffige Schlagwörter an. Ein Klick darauf führt zu Texten, die zum Beispiel erklären, wie Nutzer sichere Passwörter entwickeln und über ein Funknetzwerk (WLAN) ins Internet gelangen, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen.

Auch, wie Daten zuverlässig gesichert werden und welche Risiken soziale Netzwerke wie Facebook bergen, erklären Fachleute der Technischen Universität Berlin auf dieser Seite so, dass es auch Menschen ohne tiefe Computerkenntnisse verstehen.

Griffig erklärt auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen auf www.surfer-haben-rechte.de zum Beispiel, wie Nutzer sich richtig in sozialen Netzwerken verhalten. Für Eltern stehen Prüflisten bereit, mit dem sie erkennen können, ob ihre Kinder sicher im Internet unterwegs sind. Mit ihren längeren Texten, die auch Grundlegendes ausführlich erklären, schrecken beide Internetseiten allerdings Nutzer ab, die sich schon selbstverständlich im Internet bewegen.

Viren und Einkaufssicherheit

Warnung vor Viren Immer wieder lauern neue Bedrohungen im Internet, etwa Viren, Sicherheitslücken in Computeranwendungen und Würmer, also schädliche Programme, die sich selbst über ein Netzwerk verbreiten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt auf www.buerger-cert.de vor aktuellen Bedrohungen und verweist auf Schutzinstallationen.

Gefahrlos einkaufen

Rund 30 Millionen Deutsche kaufen Studien zufolge im Internet ein. Längst nicht alle Seiten sind sicher. Bevor Käufer also ihre Kreditkartendaten in Formulare eintippen, sollten sie prüfen, ob die Daten verschlüsselt übertragen werden und der Anbieter vertrauenswürdig ist. Dazu raten die "Polizeiliche Kriminalprävention", die Internet-Auktionsplattform Ebay und der "Bundesverband des Deutschen Versandhandels" auf www.kaufenmitverstand.de. Informationen gibt auch der Verein "Deutschland sicher im Netz" auf der Seite www.online-sicher-bezahlen.de.

Übersichtlich stellt der auf EU-Initiative gegründete Verein "Euro-Info-Verbraucher" die Zahlungsmöglichkeiten im Internet vor. Die Broschüre steht im Internet unter www.ecommerce-verbindungsstelle.de kann aber auch per Post bestellt werden bei der E-Commerce-Verbindungsstelle, Rehfusplatz 11 in 77694 Kehl (frankierten DIN-A5 Rückumschlag beilegen).

Lesen Sie hierzu Berichte in der Süddeutschen Zeitung.

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