Internet-Telefondienst fällt aus:Ausgeskypt

Ferngespräch ade: Der Internet-Telefondienst Skype hat mit erheblichen Problemen zu kämpfen - und auch der Mikroblogging-Service Twitter geht kurzzeitig offline.

Johannes Kuhn

Wer gerade ob des Reisechaos in einer europäischen Stadt festsitzt und per Internet-Telefonie Kontakt mit den Lieben daheim halten möchte, dürfte sich doppelt ärgern: Seit dem späten Mittwochnachmittag hat der beliebte Voice-over-IP-Anbieter Skype massive Probleme.

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Seit dem späten Mittwochnachmittag konnten sich viele Nutzer nicht bei Skype anmelden. Die Techniker arbeiten nach Angaben des Unternehmens an einer Lösung des Problems - und bitten um Geduld.

(Foto: AFP)

Seit einigen Stunden ist es vielen Nutzern nicht möglich, sich einzuloggen. Wem es dennoch gelingt, der findet seine Nutzerkontakte häufig nur als "offline" angezeigt - selbst wenn diese gerade angemeldet sind.

Viele Millionen Nutzer sind inzwischen bei dem Dienst registriert, der es ihnen ermöglicht, über den Computer kostenlos zu telefonieren und für vergleichsweise wenig Geld Festnetz- und Handynummern weltweit anzurufen. Die Zahl der als "online" angezeigten Nutzer sank im Laufe des Mittwochabends von mehr als 20 Millionen auf knapp zwei Millionen.

Die Verantwortlichen haben sich inzwischen über Twitter zu Wort gemeldet: "Unsere Techniker arbeiten non-stop daran, dass die Dinge wieder normal laufen - vielen Dank für Ihre Geduld", heißt es dort.

Eben jener Mikrobloggingdienst Twitter war am Mittwochabend ebenfalls für kurze Zeit offline. Dies könnte damit zu tun haben, dass viele Internetnutzer Twitter verwendeten, um Neuigkeiten über den Skype-Ausfall zu erfahren und darüber zu diskutieren - was den als nicht immer ganz stabil geltenden Dienst für kurze Zeit überfordert haben dürfte.

Eine Erklärung für den Skype-Ausfall liefern die Verantwortlichen in einem Blogeintrag, der allerdings ironischerweise am späten Mittwochabend ebenfalls zeitweise nicht zu erreichen war. Skype basiert auf Millionen von Verbindungen zwischen Computern, darunter so genannte "Superknoten", über die ein wichtiger Teil des Datenverkehrs läuft.

Eine ganze Reihe dieser Superknoten sei offenbar wegen Problemen mit der aktuellen Skype-Software ausgefallen, heißt es im Blogeintrag, weshalb die Techniker nun "Mega-Superknoten" bauen müssten, um das System zu stabilisieren. Nach Angaben von Skype soll der Dienst in der Nacht zum Donnerstag langsam wieder normal funktionieren.

Was genau hinter dem Ausfall steckt, dürfte in den nächsten Tagen bekannt werden. Auf Twitter kursieren bereits ganz spezielle, wie immer wenig ernst gemeinte Erklärungen: "Beruhigt Euch", heißt es da beispielsweise in Anspielung auf Wikileaks-Kopf Julian Assange, "Skype funktioniert nicht, weil Julian ein privates Telefongespräch führen muss."

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