Informationen über iPad und iPhone weitergegeben:Apple-Insider muss für Geheimnisverrat zahlen

Mark Anthony Longoria Walter Shimoon Apple

Walter Shimoon vor dem Gerichtsaal

(Foto: Bloomberg)

Womit will Apple die Kunden als Nächstes überraschen? Solches Insiderwissen lässt sich teuer verkaufen. Das dachte sich auch der Mitarbeiter eines Zulieferers. Jetzt wurde er von einem Gericht verurteilt.

Der Mitarbeiter eines Apple-Zulieferers, der geheime Firmenpläne zu den Mobilgeräten iPhone und iPad an Aktienhändler verraten hatte, muss knapp 46.000 Dollar Strafe zahlen. Weil Walter Shimoon mit den Behörden bei der Aufdeckung eines ganzen Rings zusammenarbeitete, der Insider-Infos anbot entgeht er einer Gefängnisstrafe. Ähnlich wie bei einer Bewährungsstrafe, muss er zwei Jahre lang zusätzliche Auflagen erfüllen, urteilte das Gericht in New York.

Shimoon hatte seine Taten vor zwei Jahren gestanden. Der heute 41-Jährige arbeitete beim Apple-Zulieferer Flextronics und hatte dadurch Einblick in kommende Neuheiten. Dieses Wissen verkaufte er an Börsenspekulanten. Deshalb wussten diese frühzeitig, dass das iPhone 4 eine zweite Kamera für Videotelefonate haben und dass Apple eine Art Lesegerät entwickeln würde - was sich später als das iPad herausstellte.

Zusammen mit Shimoon wurde auch AMD-Mitarbeiter Mark Anthony Longoria zu zwei Jahren unter besonderer Beobachtung sowie zur Zahlung von gut 170.000 Dollar verurteilt, wie die New Yorker Staatsanwaltschaft bekanntgab. Der 46-Jährige hatte Pläne des Chipherstellers AMD gegen Bezahlung preisgegeben. Auch er arbeitete später mit den Behörden bei der Aufdeckung des Insiderrings zusammen.

Ein sogenanntes Expertennetzwerk hatte die beiden an Spekulanten vermittelt, die die erhaltenen Informationen für ihre Börsengeschäfte nutzten und dicke Gewinne einfuhren. Derartiger Insiderhandel ist verboten, auch weil er andere Anleger benachteiligt. Die Köpfe hinter dem Expertennetzwerk waren unter anderem dank der Aussagen von Shimoon und Longoria zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

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