Historische Anzeigen:So sah Handywerbung auch einmal aus

Vom "Statussymbol zum Volksprodukt": In den vergangen drei Jahrzehnten haben sich Mobilfunkanzeigen stark verändert. Hier einige skurrilen Funde.

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Werbebilder Mobilkommunikation

Quelle: D1, 1995

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Der Kommunikationswissenschaftler Peter Gentzel hat sich in seiner Dissertation damit beschäftigt, wie sich die Darstellung von Handys in der Werbung entwickelt hat (mehr dazu hier). Dazu hat er im Leipziger Zeitungsarchiv alte Exemplare von Zeitschriften wie Spiegel, Stern und TV Spielfilm nach Mobilfunkanzeigen durchsucht. Was er dabei herausfand:

In den frühen neunziger Jahren dominieren in den Mobilfunkanzeigen die Männer. Das markiert für Gentzel die erste Phase: Anzugträger, die geschäftig in der Welt unterwegs sind und dabei von überall erreichbar sein müssen, prägen die Werbung.

Werbebilder Mobilkommunikation

Quelle: T-Mobile, 1999

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Vom "Statussymbol zum Volksprodukt": Anzeigen thematisieren lange die Kosten mobiler Telefonate. Auch sind inzwischen private Telefonate erlaubt. Die Handys werden leichter, schmaler, gleiten immer mehr in den Alltag. Die Trennung von Arbeit und Freizeit beginnt aufzuweichen, eine Entwicklung, die auch heute noch relevant ist.

Werbebilder Mobilkommunikation

Quelle: Blackberry, 2011

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Gleichberechtigung auf dem Plakat: Mit der Zeit werden Frauen immer häufiger in den Anzeigen inszeniert. Die Zielgruppe für Unternehmen ist schließlich doppelt so groß, wenn sie auch Frauen ansprechen. Außerdem passt ein modernes, progressives Image gut zum technologischen Fortschritt.

Werbebilder Mobilkommunikation

Quelle: Vodafone, 2003

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Zur Jahrtausendwende spielen Familie und Freizeit immer häufiger eine Rolle. Das Handy drängt nicht nur in den Urlaub, sondern auch ins Zuhause. Erinnerungen festhalten und teilen, das soll mit den eingebauten Kameras ganz einfach gehen und wird zum neuen Verkaufsargument.

Werbebilder Mobilkommunikation

Quelle: HTC & Vodafone, 2009

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Handys werden einfacher zu bedienen - was man mit ihnen tun kann, wird komplexer: vom Telefonieren zum "Taggen, Chatten und Posten". Was es früher nur am Handy-Gehäuse zu individualisieren gab, zieht in die virtuelle Welt. Hintergründe und Widgets lassen sich den eigenen Vorlieben anpassen.

Werbebilder Mobilkommunikation

Quelle: HTC & Base, 2009

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Zunächst wurde erst einmal die Fähigkeit beworben, ständig erreichbar zu sein. Die wäre so mancher heute gerne los. Smartphones bieten endlose Möglichkeiten, Zeit totzuschlagen oder sich abzulenken. Aber eben auch endlose Möglichkeiten kontaktiert zu werden, von Whatsapp und E-Mail bis Twitter und Facebook.

Werbebilder Mobilkommunikation

Quelle: Viag Interkom,1998

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Es war eine Kampfansage an herkömmliche Festnetzanbieter: Mit dem Genion-Vertragsmodell konnten Nutzer ab 1999 beim Viag Interkom-Konzern, der heute Telefónica Germany heißt, nicht nur zuhause telefonieren. Auch im Umkreis von 500 Metern um eine selbst festgelegte Adresse zahlten sie mit dem Vertrag besonders wenig und waren auf dem Handy unter ihrer Festnetznummer erreichbar.

© SZ/mri/zaj/jab
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