Süddeutsche Zeitung

Heartbleed-Sicherheitslücke:Angeblicher Hacker in Kanada festgenommen

Ein 19-Jähriger ist in Kanada verhaftet worden, weil er die Sicherheitslücke Heartbleed ausgenutzt haben soll. Die Behörden werfen ihm vor, das kanadische Finanzamt gehackt zu haben.

Im Zusammenhang mit der Heartbleed-Sicherheitslücke ist es in Kanada zu einer Festnahme gekommen. In London in der Provinz Ontario wurde ein 19-Jähriger in Gewahrsam genommen, der die Sicherheitslücke ausgenutzt haben soll, wie die Zeitung Globe and Mail berichtete.

Der Mann soll die Sozialversicherungsnummern von 900 Steuerzahlern von den Servern der kanadischen Steuerbehörde CRA kopiert haben. Sein Computer wurde beschlagnahmt. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der erste Gerichtstermin ist für den 17. Juli angesetzt.

Die Steuerbehörde hatte die verwundbaren Server zwar einen Tag nach Bekanntwerden Heartbleed-Lücke vom Netz genommen. Doch das war offenbar zu spät: Zu diesem Zeitpunkt sei die Lücke bereits ausgenutzt worden, so die Steuerbehörde. Jetzt arbeite man aber mit Hochdruck daran, das Leck zu schließen.

Heartbleed ermöglicht Angreifern den Zugriff auf Teile der eigentlich verschlüsselten Kommunikation zwischen Rechner und Server zuzugreifen. Die betroffene Verschlüsselungssoftware OpenSSL wird weltweit bei zahlreichen Websites und E-Mail-Servern verwendet, um sicherheitsrelevante Daten wie Passwörter zu verschlüsseln.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1939114
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/dpa/afp/mri
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.