Eigentlich wollte Publisher Electronic Arts (EA) den Fans der "Battlefront"-Reihe zeigen: "Wir können es besser. Wir hören auf eure Wünsche." In dem neuen "Star Wars: Battlefront 2" wurde ein Einzelspielermodus mit richtiger Handlung integriert. Aber dann ging es eine Woche vor Veröffentlichung des Spiels nur noch um ein Thema: Um Heldenikonen wie Darth Vader spielen zu können, müssen die Spieler entweder Dutzende Spielstunden oder echtes Geld in Battlefront 2 investieren. Mikrotransaktionen, die rein kosmetische Auswirkungen auf das Spiel haben, sind in der Branche üblich; mit Darth Vader können sich die Spieler dagegen einen Vorteil erkaufen. "Pay to win" ist ein absolutes No-Go unter Gamern. Einen dementsprechend riesigen Shitstorm erntete EA auf Plattformen wie Reddit und in Youtube-Videos. EA reagierte: Darth Vader kostet nun weniger Ingame-Währung - es braucht also weniger Spielzeit, um ihn freizuschalten - und Mikrotransaktionen wurden vorerst deaktiviert.
Mittlerweile hat der ursprüngliche Shitstorm eine Debatte ausgelöst, die nicht nur Battlefront 2, sondern zahlreiche weitere Spiele betrifft. Die Frage: Wie viel Glücksspiel steckt in Videospielen? Wie "Fifa", "Overwatch" und "Counter-Strike: Global Offensive" setzt auch Battlefront 2 auf das sogenannte Lootbox-System (deutsch: Beutekisten). Spieler können für echtes Geld oder mit der Ingame-Währung Kisten erwerben, in denen sich zufällige virtuelle Gegenstände oder mehr Ingame-Währung befinden. Das Prinzip erinnert an Glücksspielautomaten. Die Debatte beschäftigt auch die Politik: In den Niederladen und in Belgien prüfen Behörden, ob Lootboxen künftig als Glücksspiel behandelt werden müssten.
Link-Tipps:
Die Gaming-Seite Gamespot beleuchtet die Debatte um das Lootbox-System in "Star Wars: Battlefront 2" im Detail (englischsprachig).
Abseits des Lootbox-Desasters ist "Star Wars: Battlefront 2" ein ordentliches Spiel. Unseren Kurztest lesen Sie hier.
"Star Wars: Battlefront 2" ist für PC, Playstation 4 und Xbox One erhältlich.