Ein bisschen Unübersichtlichkeit gehört einfach dazu. Das war schließlich schon immer so. Wer einst God of War auf der Playstation 2 spielte, der erinnert sich bestimmt noch an Dutzende Situationen, in denen er nur deshalb zum letzten Speicherstand greifen musste, weil die Kameraperspektive auf das Spielgeschehen mal wieder ein paar Gegner geschickt hinter Mauern versteckt hielt.
Es waren diese Momente, in denen man die immerwährende Wut des Titelhelden Kratos nachfühlen konnte. Nur, dass sich der Zorn des Spieler vermutlich eher gegen die Spieleentwickler als gegen die Götter des antiken Griechenlands richtete. Weitergespielt hat man natürlich trotzdem, dafür war God of War einfach zu gut.
Trotzdem ist es erfreulich, dass sich God of War - das neue, ungefähr sechste Spiel der Reihe, das verwirrenderweise wieder so heißt wie das erste - von den unübersichtlichen Kamerapositionen endgültig zu verabschieden scheint. Stattdessen blickt der Spieler über Kratos' Schulter, während dieser seine Axt schwingt, Köpfe abreißt oder riesenhafte Ungetüme unter glühenden Baumstämmen begräbt.
Und noch was: Der stinkstiefeligste Held der Spielegeschichte hat sich bislang meist damit begnügt, seine wenigen Verbündeten bei erster Gelegenheit ans Messer zu liefern oder gleich selbst aufzuknüpfen, sobald er mit ihnen nicht mehr ganz einig war. Glaubt man Kratos' Sohnemann aus dem E3-Trailer, in dem dieser erstmals auftritt, muss der Mann, der sich mit seinem Rachefeldzug gegen das griechische Pantheon einst selbst zum Kriegsgott machte, zum ersten Mal in seinem Leben echte Freunde finden. Aber wütend ist er offenbar immer noch.
Jede Menge Krawall mit einem Hauch von Altersmilde zeigt der E3-Trailer.
God of War soll Anfang 2018 für Playstation 4 erscheinen.