Neue Technik:Diese Gadgets sollten Sie gesehen haben

Perlenohringe mit Sound, ein Microsoft-Handy mit zwei Bildschirmen und Over-Ear-Kopfhörer von Bang&Olufsen: neue Technik im Check.

Von SZ-Autoren

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Perlenohrring mit Sound

Nova H1 Kopfhörer Ohrring

Quelle: oh

Bei Kopfhörern gibt es im Grunde zwei Lager: Die einen bevorzugen große, meist schwarze Over-Ears, die die Trägerinnen und Träger wie Schwestern und Brüder von Micky Mouse aussehen lassen. Die anderen quetschen sich kleine weiße Knubbel mit Stäbchen in die Ohren. Sie sollen maximale Hippness beweisen, vor allem dann, wenn es Airpods von Apple sind.

Einen ganz anderen Weg geht nun das Münchner Start-up Nova Products. Deren Gründerin Judith Gampe befand die auf dem Markt erhältlichen Ohrhörer und Headsets allesamt für hässlich, es müsste doch besser und vor allem schöner gehen. Nach einem Jahr Entwicklung gibt es nun die ersten Ergebnisse, die aus diesen Überlegungen folgen.

Die Nova-H1-Audio-Ohrringe sehen aus wie ganz normale Perlenohrringe, sie werden am Ohrläppchen getragen, entweder als Clip oder mit Steg als Ohrstecker. Aber sie sind eben nicht nur Schmuck. Die neun Millimeter große weiße Zuchtperle hat zwei kleine Löcher, darin verstecken sich zwei Mikrofone samt Technik, die einen Handyanruf oder die Lieder auf der Spotify-Playliste direkt in den Ohrkanal senden sollen. Die Batterie ist im hinteren Teil des Ohrrings verbaut, sie hält bei Dauernutzung etwa drei Stunden.

Tatsächlich funktionierte die Klangübertragung eines Prototypen vor allem bei Anrufen gut - Sprache und Sound kamen im Ohr an, wer daneben stand, konnte nicht mithören. Musik klang indes etwas blechern und nicht besonders satt. Doch wer auf wummernde Bässe steht, kann womöglich ohnehin nichts mit dem gediegenen Look der Tech-Perlenohrringe anfangen.

Gedacht sind sie vor allem für - so sagt es das Unternehmen - die "Working Moms", also Frauen, die neben Home-Office noch Home-Schooling und die Hausarbeit wuppen, sprich: gleichzeitig arbeiten, Anrufe entgegennehmen und Kinder beaufsichtigen.

Die Audio-Ohrringe gibt es in Silber oder vergoldetem Silber. Finanziert werden sie wie bei jedem guten Start-up über eine Crowdfunding-Kampagne. Das Funding-Ziel hatten die Tech-Perlen schnell erreicht, trotz des vergleichsweise hohen Preises von derzeit rund 360 Euro für die goldene und 33o Euro für die silberne Variante.

Mirjam Hauck

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Digitalradio Elan Connect+ von Pure

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Quelle: oh; Bearbeitung SZ

Was will man eigentlich von einem Küchenradio? Von einem kleinen Ding zum Mitnehmen, das zur Not auch mit Batterien läuft. Eigentlich nicht allzu viel. Radio abspielen halt, am besten mit ein paar Stationstasten, damit man die Lieblingssender immer gleich zur Hand hat. Insofern ist das Elan Connect+ von Pure für den Job eigentlich völlig überqualifiziert.

Denn das Gerät, das kaum größer ist als eine Zigarrenkiste beherrscht nicht nur den Empfang digitaler Sender über den Standard DAB+. Es kann sich auch mit Wlan verbinden und dann tausende Internetsender wiedergeben. Ein eingebauter Bluetooth-Empfänger lässt es sich auch mit Smartphones verbinden, um etwa Musik oder Podcasts von Streamingdiensten zu hören. Und natürlich kann es auch ganz normales, analoges UKW-Radio abspielen.

Erstaunlicherweise ist das alles ganz gut bedienbar geraten - vorausgesetzt man hat schon mal ein Gerät wie einen CD-Player oder Ähnliches benutzt. Ein Knopf schaltet zwischen den verschiedenen Empfangs-Modi um, einer bringt einen zurück auf die vorherige Ebene. Nur dass man zum Ausschalten lang auf den großen Drehknopf drücken muss, findet man vielleicht nicht ohne Handbuch heraus. Und wer einen Internetrouter ohne WPS-Knopf zum einfachen Verbinden hat, wird fluchen über das fummelige Eingeben des Passworts.

Der Klang kann bei einem so kompakten Radio natürlich nicht höchste Ansprüche erfüllen. Er kommt ziemlich mittig daher, Höhen und Bässe könnten ausgeprägter sein, das machen manche Bluetooth-Lautsprecher, die auch nicht die Welt kosten, besser. Wer hören will, wie gut digitales Radio klingt, stecke einen guten Kopfhörer an die ebenfalls vorhandene analoge Kopfhörerbuchse an. Der Sound ist klar und differenziert. Pro Kanal lassen sich 20 Stationstasten belegen. Zwei sind per Knopf direkt erreichbar, 18 weitere über ein Menü - Platz genug für die Lieblingssender, und für so ein kleines Küchenradio eigentlich auch ziemlich überqualifiziert.

Den Strom kriegt das Connect+ übrigens per Micro-USB, jedes handelsübliche Ladegerät funktioniert, auch am Laptop klappt es über die USB-Buchse. Wer das Gerät mit dem Internet verbindet, erhält auch Software-Updates. Dass man das mit einem Küchenradio mal erleben würde, ist auch eine besondere Erfahrung.

Fazit: Das Elan Connect+ (ca. 100 Euro) ist das Küchenradio für alle, die es vielseitig lieben.

Helmut Martin-Jung

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Billig-Smartphone Poco M3 von Xiaomi

Pressebild Xiaomi Poco M3

Quelle: OH

Aufregende Zeiten: Es ist nicht nur problemlos möglich, ein Smartphone für mehr als 1000 Euro zu kaufen. Noch faszinierender ist, dass es schon für weniger als 100 Euro alltagstaugliche Geräte gibt. Dem chinesischen Tech-Konzern Xiaomi ist es gelungen, mit dem Poco M3 ein solches Smartphone auf den Markt zu bringen. Zum Schrecken der Konkurrenz, zur Freude der Nutzer.

Vor zehn Jahren wurde Xiaomi in China gegründet. Der Tech-Konzern stellt inzwischen alles Mögliche für den digitalen Alltag her: vom Staubsaugerroboter über die smarte Luftpumpe zum, natürlich, ebenso smarten Phone. Auf Rang drei rangierten die Chinesen vergangenes Jahr in der globalen Absatzstatistik, hinter Apple und Samsung. Wer einen Blick auf das Poco M3 wirft, versteht warum.

Die Marke Poco wurde vor zwei Jahren ins Leben gerufen, ist eigentlich unabhängig, kann Ähnlichkeiten zur Mutter Xiaomi aber nicht leugnen. Das fängt im Positiven an mit der makellosen Verarbeitungsqualität. Die Front des Gerätes dominiert ein 6,53-Zoll-Display mit kleiner Aussparung für Sensoren und Linse. Sogar ganz passable Stereo-Lautsprecher sind verbaut. Zum Entsperren dient ein Fingerabdrucksensor in der Ein-/Aus-Taste, alternativ erkennt das Gerät das Gesicht des Nutzers, allerdings ist die kaum zu empfehlen: Sie funktioniert nur mit einer wenig sicheren zweidimensionalen Erkennungsmethode.

Auf der Rückseite des M3 gibt es drei Linsen - von denen aber nur die Hauptkamera zu gebrauchen ist. Sie macht bei Tageslicht schöne Fotos. Wer die App GCam von Google auf das Gerät lädt, bekommt die - schlauen Algorithmen sei Dank - auch in der Dämmerung. Der Rücken des M3 ist leicht geriffelt, in den Farben grau, blau oder gelb. Fingerabdrücke haben keine Chance. Trotz normaler Maße und einem Gewicht von knapp unter 200 Gramm findet sich im Poco M3 ein sehr starker Akku mit 6000 Milliamperestunden (mAh). Zwei Tage Nutzung sind damit kein Problem. Zum Vergleich: Der Akku im knapp zehn Mal so teuren Samsung-Flaggschiff S21 Ultra liefert nur 5000 mAh.

Als Betriebssystem setzt Xiaomi auf ein angepasstes Android - das leider ab und an Werbung einblendet. Für einen Preis von 120 Euro, im Angebot kürzlich schon auf 80 Euro gesenkt, ist das Poco M3 das ideale Smartphone für Wenignutzer, die abgesehen von den Werbeeinblendungen kaum Kompromisse eingehen müssen.

Thorsten Riedl

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Microsoft-Handy mit zwei Bildschirmen

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Quelle: AFP

Ob es sowas wie Phantomschmerzen gibt in der Tech-Branche? Wie dem auch sei, jedenfalls hat Microsoft trotz des milliardenschweren Fiaskos mit den von Nokia übernommenen Lumia-Smartphones wieder an einem Smartphone gewerkelt. Herausgekommen ist das Surface Duo, das es in den USA schon seit einigen Monaten gibt, und nun auch in Deutschland.

Das Duo im Namen rührt daher, dass das Smartphone wirkt, als seien zwei sehr flache Handys an der langen Kante mit einem Scharnier verbunden worden. Es lässt sich auf- und zuklappen wie ein Buch, aber auch komplett umklappen, so dass einer der beiden Bildschirme vorne ist, der andere die Rückseite bildet.

So herum gedreht, lässt sich das Duo nutzen wie ein herkömmliches Smartphone. Aber seinen Reiz entfaltet es natürlich im Doppelbetrieb. Nicht indem man, wie man annehmen könnte, die beiden Bildschirme als eine große Fläche nutzt. Das geht zwar, doch teilt ein Balken den Bildschirm in der Mitte.

Nein, dafür ist das Duo nicht gemacht. Es soll vielmehr Büromenschen helfen, auch unterwegs einigermaßen vernünftig arbeiten zu können, zum Beispiel, indem man im Zug E-Mails bearbeitet, ohne eigens ein Notebook auf die Knie nehmen zu müssen. Das Doppel-Smartphone zeigt etwa links den Maileingang an, rechts die jeweils geöffnete Nachricht. Das ist praktisch und funktioniert gut. Bei anderen Apps muss man sich ein wenig reinarbeiten, bis sie so angeordnet sind, wie es einem passt.

Weil Microsoft dieses Mal auf Android als Betriebssystem setzt, gibt es keine Probleme mit der App-Auswahl. Dass die bei den Lumia-Handys viel zu spärlich war, machte dem eigentlich guten Windows-Smartphone-System letztlich den Garaus. Die Bildschirme sind scharf und ausreichend hell. Der Akku ist - angesichts der zwei Bildschirme verständlich - kein Dauerläufer. Die Kamera allerdings muss man als Schwachpunkt bezeichnen.

Da die Ausrichtung aber klar auf die Business-Zielgruppe ausgelegt ist, fällt das weniger ins Gewicht als bei einem Consumer-Gerät. Angesichts des Preises - 1549 bzw. 1649 je nach Speicherausstattung - ist es trotzdem keine lässliche Sünde. Als solche könnte man schon eher sehen, dass das Duo den 5G-Standard nicht beherrscht. Auch das installierte Android 10 ist nicht mehr das Neueste. Im Sommer erst soll Android 11 für das Duo nachgeliefert werden - da stellt Google schon dessen Nachfolger vor. Die Zielgruppe für das Surface Duo dürfte damit ziemlich klein sein.

Helmut Martin-Jung

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Over-Ear-Kopfhörer von Bang&Olufsen

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Quelle: Bang&Olufsen

Feinstes Leder, edles Metall, eine stabile Mechanik, dazu moderne Technik: Der dänische Soundspezialist Bang&Olufsen hat sich bei seinem ohrumschließenden Kopfhörer H95 viel Mühe gegeben. Schließlich soll er das 95-jährige Bestehen des Unternehmens zelebrieren - und hat zudem einen hohen Preis: Etwa 800 Euro werden dafür fällig.

Dass an nichts gespart wurde, merkt man schon beim Auspacken. Alles ist auf edel getrimmt. Das Design ist eher ein Understatement, vor allem bei der schwarzen Ausführung. Der hellen Variante mit ihren goldenen Bügeln merkt man die Luxus-Ambitionen schon eher an.

Verbindung nimmt der H95 mit Zuspielern entweder über ein Kabel auf oder über Bluetooth. Gut ist dabei, dass sich der Kopfhörer mit zwei Sendern zugleich koppeln lässt. So kann man über den Rechner an einer Videokonferenz teilnehmen und trotzdem ein Gespräch auf dem Handy annehmen, wenn es klingelt.

Nur beim Noise cancelling schwächelt der H95

Guter Klang ist in dieser Preisklasse Pflicht, und da lässt sich Bang&Olufsen nicht lumpen. Pop, Klassik oder Jazz - der H95 kommt mit allen Musikrichtungen gut klar. Wer will, kann auch digitale Assistenten per Stimme kommandieren, dafür gibt es an der linken Muschel einen kleinen Knopf zum Aktivieren. Schönstes Bedienelement aber sind die geriffelten Metallringe an jeder Muschel. Am rechten stellt man die Lautstärke ein, am linken stufenweise die elektronische Geräuschunterdrückung.

Auch die darf natürlich nicht fehlen, sie ist aber - vor allem auch gemessen am Preis - nur befriedigend gelöst. Andere weitaus günstigere Geräte etwa von Sony schlagen sich da besser und filtern mehr störende Nebengeräusche weg. Mit konstanten Lärmteppichen wie sie etwa im Flugzeug auftreten, kommt aber auch der H95 ganz gut zurecht.

Er punktet darüber hinaus mit einem leistungsfähigen Akku, der mit Geräuschunterdrückung bis zu 38 Stunden durchhält. Über die zeitgemäße USB-C-Buchse ist der H95 außerdem schnell wieder mit neuer Energie versorgt. Die Lederpolster lassen sich abnehmen und nachkaufen, der Akku hingegen ist fest verbaut und muss - falls nötig - vom Service getauscht werden.

Insgesamt macht der Beoplay H95 eine gute Figur - alles andere wäre bei diesem Preis aber auch enttäuschend. Wer nicht aufs Geld schauen muss und sich von der Masse abheben will, kann hier zugreifen. Wem es vor allem auf beste Geräuschunterdrückung ankommt, sollte woanders suchen.

Helmut Martin-Jung

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In-Ear-Kopfhörer von Sennheiser

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Quelle: Sennheiser/oh

Mehr und mehr Smartphones kommen ohne Klinkenbuchse zum Anschließen eines kabelgebundenen Kopfhörers. Weil die Bluetooth-Funktechnik mittlerweile völlig kabellose Ohrhörer möglich macht, sind solche Ohrpfropfen inzwischen häufig zu sehen. Die sehr billigen sind aber oft eine Zumutung, was Klang und Verarbeitungsqualität angeht. Und die teuren, nun ja, sind eben sehr teuer.

Insofern ist es einen Versuch wert, wenn ein renommierter Hersteller wie Sennheiser kabellose Ohrhörer anbietet, die man für 100 Euro kaufen kann. Um es vorweg zu sagen: Das Unternehmen aus der Nähe von Hannover gibt sich keine Blöße, die CX400 BT genannten Ohrhörer sind ihr Geld wert.

Das liegt wohl auch daran, dass sie die kleinen Geschwister der Momentum True Wireless 2 aus dem selben Haus sind, die allerdings 250 Euro kosten. Einziger großer Unterschied: Den CX400 fehlt die aktive Geräuschunterdrückung. Wem das extrem wichtig ist, für den eignen sich die kleinen Sennheisers nicht. Bedingt durch die Bauform als Pfropfen fürs Ohr dichten sie aber ohnehin schon gut gegen Außengeräusche ab.

Was gegenüber dem großen Bruder abgeht, ist der sogenannte Transparenzmodus, dass man also während man die Hörer im Ohr hat, sozusagen auf Durchzug stellen kann. Außerdem fehlt die Zertifizierung der Wasserdichtigkeit. Das Wichtigste aber ist geblieben: der gute Klang.

Der Bass reicht tief nach unten - immer vorausgesetzt, die Hörer sitzen fest im Ohr -, die Höhen sind klar. Damit die Hörer gut sitzen, gilt es zu ermitteln, welche der drei mitgelieferten Silikonmanschetten am besten passen. Die Stöpsel sollen sicher sitzen, auch damit sie nicht herausfallen. Sie sollen aber auch nicht drücken, was das Hören schnell zu einem unangenehmen Erlebnis werden lässt.

Bedienen lassen sich die CX400 über Sensorflächen. Welche Bedienschritte dabei ausgelöst werden, lässt sich in Grenzen auch in einer kostenlosen App einstellen. Diese enthält auch einen Equalizer, der individuelle Klangeinstellungen ermöglicht. Die Akkus halten bis zu sieben Stunden durch - je nach Laustärke und der Qualität der Bluetooth-Verbindung. Die Ladebox liefert weitere 13 Stunden Saft, bis dann endgültig eine Steckdose her muss.

Insgesamt ein recht gutes Angebot für den Preis - klanglich macht den CX400 so schnell keiner etwas vor.

Helmut Martin-Jung

7 / 10

Drohne Mini 2 von DJI

DJI Mini 2

Quelle: OH

Vor die Eroberung der Lüfte hat der Gesetzgeber für Drohnenpiloten einige Hürden gesetzt. Nicht zu hoch, nicht zu weit, nicht über Häuser, nicht über Menschen, nicht in der Natur, nicht in der Nähe von großen Straßen, nicht ohne Versicherung oder Kennzeichen - eine Menge Verbote sind da zu beachten. Das wird zum 31. Dezember nicht viel besser, wenn die neue EU-Drohnenverordnung greift. Aber immerhin eine Regel bleibt dann Piloten der neuen Mini 2 von DJI erspart: Sie müssen keinen Drohnenführerschein machen. Das Fluggerät unterschreitet wie ihr Vorgänger die Gewichtsgrenze von 250 Gramm. Dabei hat sie aber alles andere als eine magere Ausstattung.

Im Oktober 2019 hat das Tech-Unternehmen DJI die Vorgängerversion vorgestellt. Der Firmenchef, so wird kolportiert, soll mit der Leistung der kleinen Drohne aber nicht zufrieden gewesen sein. Deshalb folgt nach recht kurzer Zeit die Mini 2. Mit Maßen von 14 mal acht Zentimetern ist das Gerät im zusammengefalteten Zustand kompakt wie ein Smartphone und passt in jede Tasche. In der Höhe misst es sechs Zentimeter. Neu nutzt die Drohne eine Fernsteuerung mit OcuSync-System von DJI, die auch mit der größeren Mavic Air 2 kommt. Die Funkverbindung ist so sehr stabil. Dank OcuSync schafft die Mini 2 eine Reichweite in Europa von sechs, in den USA gar von zehn Kilometern. Auch hierzulande gilt allerdings, dass der Pilot jederzeit Sichtkontakt zu seiner Drohne haben muss - was bei der kleinen Mini 2 Adleraugen fordert. Nächste, große Veränderung zum Vorgänger: die Kamera. Die Mini 2 nimmt jetzt Videos in hochauflösender 4K-Qualität auf. Die Bilder sind gestochen scharf. Dank Gimbal- und GPS-Stabilisierung verwackeln Aufnahmen auch bei starkem Wind kaum.

Gesteuert wird das alles übers Smartphone, das in die Fernbedienung geklemmt wird. Die App DJI Fly erlaubt für die Mini 2 einige automatische Video- und Bildmodi. Schnäppchenjäger werfen trotzdem einen Blick auf die Mini. Mit der alternativen App Litchi bekommt der Vorgänger mehr Funktionen als das neue Modell, etwa das Verfolgen von Objekten, was sonst nur große Drohnen können. Aber auch die Mini 2 ist in der Fly More Combo für etwas mehr als 500 Euro mit Zubehör wie Akkus oder Tragetasche ein feines Gadget.

Thorsten Riedl

8 / 10

Homepod mini von Apple

Apple HomePod mini

Quelle: oh

Ganz schön frech, der Kleine: Nur so groß wie eine Grapefruit, aber einen Bass, naja, fast wie ein Großer. Apples Netzwerklautsprecher Homepod sieht sich freilich nicht bloß als Ersatz für Küchenradio oder Radiowecker. Er will auch eine Steuerzentrale fürs vernetzte Heim à la Apple sein.

Die Einrichtung könnte einfacher kaum funktionieren: Stromkabel anstecken, Ton abwarten, dann das iPhone darauf richten - fertig. Das iPhone, natürlich. Denn das Apple-Universum ist weitgehend abgeriegelt. Wer Einlass begehrt, muss sich dem unterwerfen. Was dann aber auch dazu führt, dass in der Regel Gerätschaften leicht in Betrieb zu nehmen und zu nutzen sind. So auch hier.

Der Homepod hat keinerlei Knöpfe, sondern eine berührungsempfindliche Oberfläche. Spielt Musik, lässt sie sich mit einem Antippen stoppen, auch Sensorflächen zum Lauter- und Leiserstellen gibt es. Eigentlich aber ist das Gerät natürlich dazu vorgesehen, mit Sprachbefehlen gesteuert zu werden. Apple hebt hervor, dass die Kommandos zur Auswertung in der Cloud verschlüsselt übertragen, nicht mit der Apple-ID des Nutzers verknüpft und nicht an Werbefirmen weitergegeben würden.

Alle Sprachbefehle werden mit dem Codewort "Hey Siri" eingleitet. Eine neue Funktion dafür nennt sich Intercom, also Sprechanlage. Damit lassen sich schnell Nachrichten von einem Gerät zum anderen senden, und vor allem die gesamte Familie - die natürlich alle Apple-Geräte haben müssen - auf einmal erreichen, Motto: "Wir fahren jetzt los, Leute". Sehr hübsch bei Präsentationen, der Praxis vermutlich eher nebensächlich bis nervtötend.

Apples Assistentin Siri, zuletzt arg ins Hintertreffen geraten gegenüber der Konkurrenz von Amazons Alexa und Googles Assistant, hat Fachwissen gepaukt und weiß nun auf mehr Fragen eine Antwort. Ein bisschen eingrooven muss man sich dennoch und lernen, mit welchem Kommando man das bekommt, was man will. Es funktioniert auch nicht immer. Siri kann etwa die fünfte Symphonie von Beethoven abspielen, wenn auch nur den ersten Satz, behauptet aber, sie habe die Sechste nicht im Programm. Hat Apple Music natürlich, in vielen unterschiedlichen Einspielungen.

Zum Preis von knapp 100 Euro das Stück sind die kleinen Homepods dennoch eine nette Ergänzung, für Menschen außerhalb des Apple-Universums kommen sie aber nicht in Frage.

Helmut Martin-Jung

9 / 10

High-Tech-Strumpf von MP Magic Socks

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Quelle: oH

Es ist November, draußen ist es schnell dunkel, wenn es dank Hochnebel überhaupt mal hell wird. Und noch schlimmer: Es ist kalt. Da kommt das Angebot, ein High-Tech-Produkt zu testen genau richtig: ein Paar Socken. Die "MP Magic Socks 37,5 Tech" sollen die Füße immer auf Betriebs- beziehungsweise Körpertemperatur von 37,5 Grad Celsius halten - sowohl auf einer Wochenend-Wandertour im Gebirge als auch im Home-Office ohne Fußbodenheizung.

Die Socken bestehen laut Hersteller zum Großteil aus Merinowolle von australischen Schafen. Ihr wird noch Silber, Kupfer und Zink beigemischt. Das soll dafür sorgen, dass weder die Socken noch die Füße des Träges nach drei Tagen im Gebirge müffeln. Für die 37,5-Grad-Funktion wird dem Garn, das bei Südwolle gesponnen wird, noch eine eigens patentierte Formel aus Vulkansand beigemischt. Sie soll garantieren, dass die abgegebene Körperwärme nicht verloren geht und die Füße warm bleiben.

Nun hat Wolle, ob von Schaf, Ziege, Kaninchen oder Alpaka an sich schon gute wärmespeichernde Eigenschaften, wie schlägt sich die High-Tech-Socke also im Vergleich zum herkömmlichen Wollprodukt?

Optisch erinnern die Socken, die in dunkelgrau und schwarz gehalten sind, an Treckingsocken. Es gibt sie in zwei Größen S/M und L/XL und wie bei jedem guten Paar Socken ist der rechte mit einem R und der linke mit einem L gekennzeichnet, damit der Fußzeh auch genügend Platz hat. Sie sind ziemlich dick gestrickt allerdings sind sie beim Übergang vom Spann zum Bein recht eng.

Halten sie die Füße nun gleichbleibend warm? Im Home Office gelingt ihnen das mühelos. Dafür muss die Testerin anders als sonst auch nicht die Filzhausschuhe einer Schäfereigenossenschaft überziehen, wie sie es sonst selbst im gut beheizten Home-Office macht. Der Outdoor-Test im alpinen Gebiet fällt aus - eine kurze Wanderung muss coronabedingt reichen. Auch hierbei gibt es keine kalten Füße, das kann aber einfach auch an der Merino-Wolle liegen.

Die High-Tech-Wollsocken sollen sich bei 40 Grad in der Maschine waschen lassen. Tatsächlich kommen sie ungeschrumpft aus der Waschmaschine, auch wenn sich die Wolle an den Seiten etwas verfilzt hat.

Finanziert wurden die Socken über eine Crowdfundingkampagne. Ende November sind sie regulär im Webshop des Herstellers für 57 Dollar für drei Paar erhältlich.

Mirjam Hauck

10 / 10

Vernetzter Bilderrahmen von Nixplay

Seed Wave 13

Quelle: oh

Ja, man könnte Oma auch einfach ein Tablet geben, doch viele Senioren kommen nicht mit dem Gerät zurecht, wenn sie einmal in die falsche Richtung gewischt haben. Der Seed Wave von Nixplay will es besser machen. Das Gerät mit einem Bildschirm so groß wie ein kleiner Laptop (13 Zoll) muss bloß aufgestellt und über Wlan mit dem Internet verbunden werden. Danach funktioniert es einfacher als ein Fernseher - mit Inhalten gefüttert wird es übers Netz per App, zum Beispiel von den Angehörigen.

Das mit gut 200 Euro nicht gerade billige Gerät eignet sich aber nicht bloß dazu, andere Menschen mit Bildern und (kurzen) Videos zu bespaßen. Es lässt sich auch mit dem Musik-Streamingdienst Spotify verknüpfen, sodass zur Diashow auch noch Musik abgespielt wird. Die eingebauten Lautsprecher samt Bassverstärkung liefern einen überraschend druckvollen Klang - da kommen Laptops nicht mit.

Das Einrichten ist ein bisschen fummelig, weil alle Eingaben über die beiliegende kleine Fernbedienung gemacht werden müssen. Beim Test verweigert der Bilderrahmen anfangs die Kooperation mit dem Wlan-Router, danach muss er sich zunächst einmal eine Reihe von Software-Updates abholen und benötigt mehrere nervige Neustarts, bis es endlich losgehen kann.

Einen berührungsempfindlichen Bildschirm hat der vernetzte Bilderrahmen nicht. Der Vorteil daran: Dadurch gibt es auch viel weniger hässliche Fingerabdrücke auf dem spiegelnden Bildschirm. Letzterer leuchtet hell und zeigt die Bilder knackig scharf an, auch Videos, deren Länge auf 15 Sekunden begrenzt ist, spielt er flüssig und mit Ton ab.

Das vielleicht netteste Merkmal des Nixplay Seed Wave ist sein Bewegungssensor. Der erkennt, wenn jemand vorbeigeht und schaltet dann das Bild ein - so wird Strom gespart, trotzdem muss Oma nicht jedesmal das Gerät ein- oder ausschalten, wenn sie die Bilder ihrer Lieben sehen will.

Fazit: Der Bilderrahmen erfüllt eine Nischenaufgabe, die aber ganz ordentlich. Das meiste lässt sich auch mit einem Tablet oder einem Laptop genauso gut erledigen, der wahre Clou ist die Bespielung aus der Ferne und die überhaus einfache Benutzung.

Helmut Martin-Jung

© SZ.de/mri
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