Fernseher kaufen:Ein guter Fernseher muss nicht teuer sein

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Qual der Wahl im Elektronikmarkt: Was ein guter Fernseher kostet, ist vor allem eine Frage der eigenen Ansprüche.

(Foto: dpa)

Aber ein billiges Gerät kann trotzdem eine schlechte Wahl sein: Worauf es beim Kauf eines Fernsehers ankommt.

Von Marina Engler

Den perfekten Fernseher gibt es nicht. Dem einen ist ein 40-Zoll-Bildschirm viel zu groß, der andere fängt unter 50 Zoll gar nicht an, über eine Neuanschaffung nachzudenken. Die eine wünscht sich gestochen scharfe Bilder und ist bereit, dafür auch 2000 Euro auszugeben, die andere möchte nur ein günstiges Gerät haben, um ihre Lieblingsserien und die Nachrichten zu sehen.

Und weil jeder andere Vorstellungen von einem optimalen Fernseher hat, lässt sich auch kein pauschaler Preis nennen, ab dem ein Gerät auf jeden Fall gut ist. Um den günstigsten Preis für den individuell bestmöglichen Fernseher zu finden, sollte sich jeder selbst fragen: Was ist mir am wichtigsten? Bildqualität, Größe oder Preis? Für die anderen beiden Kriterien lässt sich meist ein guter Kompromiss finden.

Ich will die beste Bildqualität

Die Bildqualität hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Die aktuellen Tests der Stiftung Warentest zeigen, dass Fernseher mit einer guten Bildqualität schon für weniger als 400 Euro zu haben sind. Ab einer Bildschirmdiagonale von einem Meter (40 Zoll) nimmt die Qualität noch einmal deutlich zu, allerdings auch der Preis. Dann zeigen gut verarbeitete Displays intensive Farben, starke Kontraste und ruckelfreie Actionszenen auch bei heller Umgebung und aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Unabhängig von der Größe ist die Bildqualität von zwei Kriterien abhängig: Auflösung und Bildschirmtechnik. Bei der Bildschirmtechnik dominiert derzeit die LCD-Technik. Durch die Weiterentwicklung der vergangenen Jahre sind LCDs mittlerweile besser als Plasma-Bildschirme und haben diese weitgehend verdrängt. Das brillianteste Bild bieten Fernseher mit OLED-Bildschirm. Diese Technologie steckt allerdings noch in den Kinderschuhen und ist sehr teuer. Für die meisten Verbraucher ist daher ein LCD-Fernseher mit LED-Beleuchtung am besten geeignet.

Ein besonders scharfes Bild bieten Fernseher mit 4K- beziehungsweise UHD-Auflösung. Sie können mit etwa 8 Millionen Bildpunkten viermal so viele Pixel auf der gleichen Fläche zeigen wie HD-Geräte mit etwa 2 Millionen Bildpunkten. Große Fernseher haben die 4K-Technik häufig bereits integriert. Wichtig ist allerdings, dass das Gerät das Fernsehprogramm auch in HD-Qualität empfangen kann. Ansonsten lassen sich nur Blu‑rays und gestreamte HD-Videos in voller Bildqualität genießen.

Ich will einen großen Bildschirm

Je größer der Fernseher, desto teurer ist er in der Regel auch. Zwar gibt es schon für knapp 500 Euro verschiedene Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von 120 Zentimetern (48 Zoll) oder mehr. Doch qualitative Schwächen machen sich auf der großen Fläche besonders stark bemerkbar. Selbst bei normalem Fernsehprogramm ist die Bildqualität dann relativ schlecht. Bei schnellen Bewegungen oder HD-Inhalten geraten viele Billig-Geräte an ihre Grenzen.

Auch die Anzahl und Vielfalt der Schnittstellen ist bei günstigen großen Fernsehern häufig unzureichend. Zum Teil müssen zusätzliche Komponenten gekauft werden, damit beispielsweise der Antennen-Empfang möglich ist. Wer mit einem großen Fernseher liebäugelt, sollte auf ein Mindestmaß an Bildqualität und Ausstattung achten. Gute 48-Zoll-Geräte sind für knapp 700 Euro zu haben.

Ich will einen niedrigen Preis

Wer ein günstiges Gerät mit solider Bildqualität sucht, wird bereits ab etwa 350 Euro fündig. Zu diesem Preis bieten namhafte Hersteller ihre Einstiegsmodelle mit einer Bildschirmdiagonale von 81 Zentimetern (32 Zoll) an. Für 100 Euro mehr gibt es bereits 102 Zentimeter Bildschirmdiagonale (40 Zoll). Beide Größen sind in der Regel HD-fähig und haben alle notwendigen Anschlüsse. Einige Geräte beherrschen auch bereits die neue Technik DVB‑T2 HD. Das ist entscheidend für Zuschauer, die ihr Fernsehprogramm über eine Antenne empfangen. Die Technik wird nämlich bundesweit schrittweise bis zum Jahr 2019 umgestellt.

Vorsicht ist geboten bei Sonderangeboten von Discountern. Häufig werden bei solchen Aktionen Geräte mit veralteter Technik oder minderwertiger Ausstattung verkauft. Wer keinen Wert auf die allerneueste Technik legt und auf diese Weise Geld sparen will, kann kurz vor Weihnachten im Fachhandel nach den Vorjahresmodellen fragen. Diese sind meist ebenfalls deutlich im Preis reduziert, aber weniger als ein Jahr alt und damit technisch noch in Ordnung. Auch der Sommer ist ein guter Zeitpunkt für den Fernseherkauf - sofern nicht gerade Sportgroßereignisse wie Olympia oder eine Fußball-WM oder -EM anstehen.

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