Süddeutsche Zeitung

Fanprotest:Facebook zwingt Metallica in die Knie

Weil sie die Karten für ein Metallica-Konzert für zu teuer hielten, gründeten zwei israelische Fans eine Protestgruppe - und waren damit erfolgreich.

Vor zehn Jahren kam die US-Rockband Metallica zum bislang letzten Mal nach Israel. Am 22. Mai dieses Jahres ist es wieder soweit - doch die Eintrittspreise für das Konzert in Tel Aviv verdarben einigen Fans die Vorfreude.

Umgerechnet 116 Euro verlangten die Veranstalter für das günstigste Ticket - viel zu viel, wie die beiden israelischen Fans Tomer Mussman und Rotem Horovitz fanden: Sie riefen auf Facebook zum Boykott der Veranstaltung auf. Die Gruppe, die sie dafür gründeten, fand innerhalb von nur vier Tagen mehr als 6000 Anhänger.

Nachdem verschiedene Musikmedien das Thema aufgegriffen hatten, bekam auch das Metallica-Management offenbar von dem Protest Wind: Nach Angaben der Initiatoren forderten sie den israelischen Veranstalter dazu auf, sich mit den Anführern der Boykottbewegung zu treffen.

Preise halbiert

Das Resultat: Die Eintrittspreise wurden reduziert, die billigste Karte kostet nun umgerechnet 60 Euro. "Freunde, ich zittere immer noch vor Freude", schrieb Mussman auf der Facebook-Seite, "Nach einer viertätigen Kampagne, weltweiten News-Beiträgen darüber, über 6000 Unterstützern und Interviews in aller Welt haben wir es geschafft! Wir haben gewonnen!"

Allerdings gibt es trotz des Boykott-Endes noch kritische Stimmen im Netz: Mit 192 Euro für die teuerste Karte seien die Preise dennoch viel zu hoch für ein einziges Konzert.

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