Facebook fährt Gewinne ein:Mann mit Millionen Gesichtern

300 Millionen Nutzer weltweit und erstmals in den schwarzen Zahlen - diese frohe Kunde verbreitete Facebook-Gründer Mark Zuckerberg via Unternehmens-Blog. Nun wird über einen baldigen Börsengang spekuliert.

Das Online-Netzwerk Facebook hat überraschend früh die Gewinnschwelle erreicht. Die Einnahmen hätten im vergangenen Quartal erstmals die laufenden Kosten und Ausgaben übertroffen, erklärte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in einem Blog auf der Firmen-Homepage am Dienstag. "Das ist wichtig für uns, weil es uns auf lange Sicht zu einem starken unabhängigen Service macht", schrieb Zuckerberg, der Facebook vor fünf Jahren als Harvard-Student gründete.

Facebook Gründer und CEO Mark Zuckerberg hat gut lachen: Sein Online-Netzwerk kann erstmals Gewinne verbuchen. (Foto: Foto: Reuters)

Nutzerzahlen sprunghaft gestiegen

Bislang hatte das Unternehmen aus dem kalifornischen Palo Alto erst für 2010 mit einem positiven Kapitalfluss gerechnet. Wie Zuckerberg weiter erklärte, stieg die Zahl der Facebook-Nutzer zuletzt auf 300 Millionen. Das ist etwa dreimal so viel wie noch vor einem Jahr. Doch Zuckerberg will weltweit weitere Nutzer gewinnen: "Wir fangen gerade erst damit an, alle miteinander zu verbinden."

In Deutschland hat Facebook bislang etwa 3,7 Millionen Anwender. Analysten bezeichneten die Neuigkeiten als vertrauensbildend für Investoren. Facebook rücke einem Börsengang immer näher. Einem Branchenexperten zufolge, könnte Zuckerberg die Firma schon in der zweiten Jahreshälfte 2010 an den Aktienmarkt bringen. Der Facebook-Gründer hatte im Mai dagegen erklärt, ein IPO (Initial Public Offering) sei noch einige Jahre entfernt.

Der Konkurrent des deutschen Onlineportals StudiVZ hatte in den vergangenen Monaten einen Umsatzsprung von 70 Prozent auf über 500 Millionen Dollar für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt. Geld verdient das Netzwerk vor allem durch Werbeeinnahmen. Facebook ist bisher nicht zur Veröffentlichung seiner Bilanzdaten verpflichtet, weshalb es über das Nettoergebnis keine offiziellen Angaben gibt.

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