Facebook:Deutsche wird Cheflobbyistin in Brüssel

Mark Zuckerberg sorgt sich offensichtlich um das Image von Facebook: Eine Datenschutzbeauftragte und eine Cheflobbyistin für Europa sollen nun dazu beitragen, die europäischen Kritiker des Freundschaftsnetzwerks zu besänftigen. Der Job in Brüssel geht an eine ehemalige SPD-Abgeordnete.

Das soziale Netzwerk Facebook will die Privatsphäre seiner Kunden künftig besser schützen. Zu dem Zweck ernannte Facebook eine eigene Datenschutzbeauftragte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Neue Funktionen
:Facebook gibt Nutzern mehr Daten-Kontrolle

Facebook ändert wieder seine Einstellungen zur Privatsphäre. Nutzer sollen künftig leichter erkennen, welche Freunde welches Posting sehen können. Auch bei unerwünschten Fotos bekommen Facebook-Mitglieder nun mehr Rechte.

Screenshots.

Die auf Fragen des Daten- und Verbraucherschutzes im Internet spezialisierten Anwältin Erin Egan nimmt demnach ab Mitte Oktober ihre neue Arbeit in Washington auf. Zuvor arbeitete Egan für die renommierte Anwaltskanzlei Covington & Burling.

Zur Chefin einer neuen Vertretung in Brüssel ernannte Facebook die frühere deutsche Europa-Abgeordnete Erika Mann. Sie werde künftig für den Kontakt mit den EU-Institutionen zuständig sein.

Mann war von 1994 bis 2009 SPD-Abgeordnete im Europaparlament. Die gebürtige Leipzigerin setzte sich dort unter anderem mit internationalem Handel und den WTO- und ACTA-Abkommen auseinander.

Neue Listensysteme

Ab Mittwoch haben Facebook-Nutzern zudem mehr Möglichkeiten, ihre Informationen nur mit bestimmten Freunden zu teilen. Der neue Service erstellt automatisch Listen mit Namen von Arbeitskollegen, Familienmitgliedern, Mitschülern oder Bekannten aus derselben Stadt.

Er stützt sich dabei auf Angaben, die die Betroffenen selbst bei Facebook gemacht haben. Außerdem führt das Netzwerk eine neue Unterteilung in "Enge Freunde" und "Bekannte" ein. Dadurch erhalten die Nutzer die Möglichkeit, bestimmte Informationen künftig nur mit ihrem engsten Freundeskreis zu teilen, teilte Facebook-Manager Blake Ross mit.

Das neue Listensystem erinnert stark an das Angebot des neuen Netzwerks Google+, bei dem die Nutzer von Anfang an ihre Bekannten nach Gruppen sortieren können.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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