Elektrisches Hinterrad "Copenhagen Wheel":Schneller radeln

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Das Copenhagen Wheel (Foto: Michael D)

Das am MIT entwickelte "Copenhagen Wheel" soll mehr Städter aufs Fahrrad bringen. Dafür wandelt es kinetische Energie, die beim Bremsen frei wird, in Strom um. Braucht man das?

Von Mirjam Hauck

Es gibt sie, Menschen, die auch bei Minusgraden mit dem Fahrrad ins Büro fahren. Wem das aber nicht nur im Winter zu anstrengend ist - wer will schon erschöpft und verschwitzt um neun Uhr am Rechner sitzen - für den könnte die Erfindung des Senseable City Lab des Massachusetts Institute of Technology das Radfahrerleben deutlich erleichtern: das Copenhagen Wheel.

In das knallrote Hinterrad ist ein kleiner Motor mit Akku eingebaut. Dieser hat eine Reichweite von rund 50 Kilometern, dann muss er wieder für etwa vier Stunden an die Steckdose. Zudem wandelt das System kinetische Energie, die beim Bremsen frei wird, in Strom um und speichert sie im Akku. Das Rad lässt sich mit wenigen Handgriffen an fast jedem Fahrrad nachrüsten.

Präsentiert zur Klimakonferenz in Kopenhagen

Erstmals präsentiert wurde ein Prototyp zur Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen. Das Ziel: Mehr Leute dazu zu bringen, aufs Fahrrad umzusteigen. Der damalige Projektleiter Assaf Biderman hat mittlerweile eine Firma gegründet, die sich um Produktion und Vermarktung kümmert. Superpedestrian heißt das Unternehmen mit Sitz in Cambridge, Massachusetts.

Das Hinterrad lässt sich per App mit dem Smartphone verbinden. So kann der Nutzer es per App absperren. Mittels Smartphone sammelt der Radfahrer Daten über den Verkehr und die gefahrenen Strecken, etwa wie stark sie befahren sind oder wie hoch die Schadstoffbelastung in der Luft ist. "Es soll eine Community entstehen, mit der die Leute sich vernetzen und so den besten Weg durch die Stadt finden", sagt Biderman, der das Rad auf der DLD-Konferenz in München erstmals in Deutschland präsentierte.

Preis: knapp 1000 Euro

Wer seine Daten nicht mit anderen teilen möchte, kann die App auch nur als Fitnesstracker nutzen und die verbrauchten Kalorien zählen - auch wenn es mit dem Zusatzantrieb ein paar weniger sein dürften. Das Copenhagen Wheel wiegt sechs Kilogramm und bringt es auf maximal 25 Kilometer pro Stunde. Dass es nicht mehr sind, liegt laut Biderman an den gesetzlichen Regelungen in Deutschland.

Für knapp tausend Dollar lässt es sich auf der Website der Firma vorbestellen. Vom Frühjahr an soll es ausgeliefert werden. Dann ist es hoffentlich auch mit Schnee und Minusgraden vorbei.

© SZ vom 04.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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