Zum Geburtstag an diesem Mittwoch gibt man sich ungewöhnlich geheimniskrämerisch. Bisher hatte das Entwicklerstudio hinter dem Online-Spiel "Overwatch" immer mindestens ein paar Tage vorher angekündigt, wenn es neue Inhalte ins Spiel brachte. Mit dieser Strategie ist man auch meistens ganz gut gefahren.
In nur einem Jahr fanden mehr als 30 Millionen Spieler weltweit ihren Weg auf die Server. Im letzten Geschäftsbericht vermeldete der Mutterkonzern Activision-Blizzard für "Overwatch" Einnahmen von mehr als einer Milliarde Dollar. Das ist auch in der prosperierenden Games-Branche ein phänomenaler Erfolg. Zum Vergleich: Die Macher von "League of Legends", unter E-Sport-Fans das mit Abstand populärste Spiel der Welt, vermeldeten vergangenes Jahr 100 Millionen Spieler - sieben Jahre nach Veröffentlichung. "Call of Duty" kommt auf Gesamteinnahmen im Milliardenbereich, aber auf 13 Jahre und ebenso viele Spiele verteilt.
Zum Jahrestag der Veröffentlichung hatte Blizzard vorab nur vage Videos präsentiert. Die genauen neuen Spielinhalte wollte das Studio am Dienstagabend veröffentlichen. Kaum ein zweiter Spielehersteller beherrscht den Umgang mit der Fangemeinde so gut wie Blizzard und hält seine Spiele mit regelmäßigen digitalen Veranstaltungen im Gespräch.
Während der Olympischen Spiele 2016 konnten sich "Overwatch"-Spieler beispielsweise bei Blizzards eigenen "Summer Games" antreten, ihre Spielfiguren in Sporttrikots einkleiden oder im nur für wenige Wochen verfügbaren Spielmodus "Lucioball" mit riesiggroßen Bällen auf noch größere Tore schießen. Zur Weihnachtszeit war die Spielwelt winterlich geschmückt, an Halloween verkleideten sich die Figuren als Gruselgestalten.
Zum Geburtstag wird es Blizzard trotz aller Schweigsamkeit also auch nicht bei einem "Happy Birthday"-Ständchen belassen. Und die Spielerzahlen werden mit 30 Millionen noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben.
