EeePC:Zwerg stopft riesige Marktlücke

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In einer an Neuheiten armen Cebit gelingt es einem Winzling für Aufsehen zu sorgen. Mit Microsoft und der Telekom stürzen sich gleich zwei Große auf den EeePC, das Kleinstnotebook von Asus.

Mirjam Hauck, Hannover

Hannovers öffentlicher Dienst dachte wohl, er hätte einen Coup gelandet, als er beschloss pünktlich zur Cebit zu streiken: Bis sieben Uhr fuhr am Eröffnungstag keine Straßenbahn zum Messegelände. Wer dachte, dass das zu Chaos und hoffnungslos überfüllten Waggons führt, lag falsch. Im Wagen gab's genügend Platz für jeden Laptop-Taschenträger, in Hallen verlor man sich zwischen den Ständen, den gelangweilt herumsitzenden Produktmanagern und Hostessen. Die Cebit 2008 soll zwar nach wie vor die weltgrößte Computermesse sein, aber der große Besucherandrang bleibt aus. Was daran liegen könnte, dass wenige Hersteller neue und wegweisende Produkte und Ideen zeigen.

Der EeePC: Microsoft und die Telekom buhlen um den Neuling. (Foto: Foto: Reuters)

Das eine große Hype-Thema der Cebit, Green IT, erschöpft sich bei manchem Hersteller in grünen Tischdeckchen am Messestand und frischen Blümchen in der Vase. Etwas mehr Begeisterung ruft der andere große Trend hervor: Mobiles Internet und mit ihm kleine aber praktische Endgeräte, wie der EeePC des taiwanesischen Computerherstellers Asus. Dass das Mini-Notebook mit 7-Zoll-Bildschirm, das lediglich 299 Euro kostet, in eine Marktlücke mit Vulkankratergröße stößt, merken inzwischen auch andere Firmen. Zwei davon haben sich Asus jetzt als Kooperationspartner angedient: Microsoft und die Telekom.

Mehr Inhalt, höherer Preis

Bislang lief der Mini-Laptop schnell und benutzerfreundlich mit dem Linux-Betriebssystem Xandros. Nun soll es die nächste Version des Notebooks, den EeePC 900, auch mit Windows XP geben. Er soll im Sommer auf den Markt kommen und ist dann mit einem 8,9 Zoll Bildschirm, einem Gigabyte Arbeitsspeicher und zwölf Gigabyte Flash-Speicher besser ausgestattet. Die Längenmaße des Gerätes ändern sich nicht, aber durch den ausgebauten Inhalt steigt der Preis: Der EeePC 900 kostet mit 399 Euro hundert Euro mehr als sein Vorgänger. Was Microsoft-Freunde für die Windows-Version zahlen müssen, gab Asus-Chef Jerry Shen nicht bekannt. Der Preis werde aber ein anderer sein.

Noch auf das alte Modell hat sich die Telekom gestürzt. Bereits Ende dieses Monats soll es das Mini-Notebook für 299 Euro mit 300 Freistunden für die T-Mobile-Hotspots WLAN-Nutzung geben. Geplant ist außerdem ein EeePC inklusive USB-Stick für das UMTS-Mobilfunknetz mit dem schnellen HSDPA-Standard.

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