Der Chef des zu Ebay gehörenden Bezahldienstes Paypal wechselt zu Facebook. David Marcus werde sein Amt zum 27. Juni niederlegen, teilte der Online-Händler am Montagabend mit. Bei dem sozialen Netzwerk werde Marcus künftig für die Messaging-Produkte zuständig sein. Facebook hatte im Februar die Übernahme des Dienstes Whatsapp für 19 Milliarden Dollar angekündigt. Dieser hat nach eigenen Angaben etwa eine halbe Milliarde Nutzer weltweit.
Facebook bestätigte den Wechsel und nannte Marcus einen "weithin anerkannten Führer in der technologischen Industrie". Marcus selbst schrieb auf Facebook, dessen Chef Mark Zuckerberg habe ihn für die neue Aufgabe gewinnen können. Ebay-Chef John Donahoe erklärte, Marcus hinterlasse ein starkes Management-Team. Der Bezahldienst sei zudem auf Kurs, seine für 2015 gesteckten Ziele zu erreichen.
Marcus hatte Paypal seit zwei Jahren geleitet und die rasant wachsende Sparte intensiv auf Angebote für Mobilgeräte ausgedehnt. In diesen Bereich dringt auch Facebook immer stärker vor und setzt dabei verstärkt auf Werbeeinnahmen über Smartphones und Tablets.
Paypal generierte im Ebay-Konzern zuletzt etwa 40 Prozent der Einnahmen und hatte Ende 2013 etwa 148 Millionen Nutzer weltweit. Zuletzt trieb Paypal das Geschäft aber nicht mehr so stark voran wie erhofft. Der Großinvestor Carl Icahn hatte unlängst seine Forderung zurückgezogen, Paypal von Ebay abzuspalten und zu verkaufen oder an die Börse zu bringen. Ebay-Aktien fielen bei Bekanntwerden des Personalabgangs nachbörslich um etwa zwei Prozent.