Süddeutsche Zeitung

E-Mail-Zustellungsprobleme:T-Online landet auf der Spamliste

Kunden des Internet-Anbieters T-Online brauchen derzeit Geduld: Im Moment lassen sich von einigen Konten aus keine E-Mails verschicken. Spam-Verbreiter haben zu viele Adressen des Providers gekapert.

T-Online-Kunden müssen schon seit einigen Stunden mit Problemen beim E-Mail-Versand rechnen. Einige Server akzeptieren über T-Online versendete E-Mails nicht.

Der Grund: Das Unternehmen geriet auf die schwarze Liste des Sperrlistenbetreibers Spamcop, weil über T-Online-Mailserver zeitweise große Mengen von Spam verschickt wurden. "Das führt dazu, dass ein Teil der Kunden bei bestimmten Adressaten abgewiesen wird, die Spamcop zum Schutz vor Spams verwenden", sagte ein Unternehmenssprecher in Bonn.

Das Problem ist bereits seit einigen Wochen virulent. Hintergrund ist, dass T-Online bisher bei der Einrichtung einer Homepage gleichzeitig E-Mail-Postfächer anbot, von denen aus unbegrenzt E-Mails versandt werden konnten.

Der Sprecher berichtete, Hacker hätten sich Zugriff auf derartige Accounts verschafft und sie zum Spam-Versand benutzt. Dies habe dazu geführt, dass T-Online-Server als Spam-Verbreiter aufgefallen und auf mehrere Sperrlisten geraten seien. Zahlreiche Server nehmen aber keine E-Mails von Absendern an, die auf diesen schwarzen Listen stehen.

Der Telekom-Sprecher sagte, das Unternehmen habe inzwischen zahlreiche Maßnahmen wie eine Begrenzung des E-Mail-Versands und eine Sperrung auffällig gewordener Accounts durchgeführt und damit die Spam-Verbreitung bereits drastisch reduziert. Das Unternehmen sei deshalb wieder von einigen Sperrlisten gestrichen worden.

Dies gilt bislang nach Angaben der Telekom jedoch nicht für Spamcop. Hier dauerten die Gespräche noch an.

Betroffen sei nur "ein ganz kleiner Teil" der über T-Online versendeten E-Mails. Wird die E-Mail nicht zugestellt, erhält der Absender eine Abweisungsmitteilung. Weitere Versuche vom T-Online-Account aus nutzen dann erst einmal nichts, wie der Unternehmenssprecher einräumte. Dann müsse man schon einen anderen Account für den E-Mail-Versand benutzen.

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