DSL-Anschluss:Trotz Highspeed im Stau

Ärgerlich, wenn die DSL-Verbindung die versprochene Bandbreite nicht erreicht. Aber oft kann der Anwender das Problem selbst lösen.

Ob beim Musik-Download oder dem Hochladen von Urlaubsvideos ins Netz: Eine DSL-Internetverbindung gehört zu den Dingen, die aus dem Alltag eigentlich kaum mehr wegzudenken sind.

DSL-Anschluss: DSL: Die versprochene Bandbreite wird nicht immer erreicht.

DSL: Die versprochene Bandbreite wird nicht immer erreicht.

(Foto: Foto: dpa)

Umso ärgerlicher ist es, wenn die eigentliche Highspeed-Verbindung deutlich langsamer ist, als vom Anbieter versprochen. Klarheit schaffen Geschwindigkeitstests und ein Anruf beim Anbieter - oft kann der Anwender das Problem auch selbst lösen.

"Bei der Internetgeschwindigkeit spielen viele Dinge eine Rolle", sagt Konstantin Korosides vom IT-Portal netzwelt.de in Hamburg. Zu diesen Faktoren zählt der Computer: "Entscheidend ist, wie schnell der Rechner Internetseiten aufbauen und DSL-Signale umwandeln kann." Handele es sich dabei um ein älteres Gerät mit geringer Rechen- oder Grafikleistung, erschwere das ein schnelles Surfen, obwohl die Verbindung eigentlich gut ist.

"Auch Antivirenprogramme oder Firewalls können die DSL-Geschwindigkeit von Kundenseite her begrenzen", nennt Annelena Paulsen vom Anbieter freenet in Hamburg eine weitere Bremse. Auch eine Kabelverlängerung könne die Dämpfung verstärken, wodurch letztlich weniger Bandbreite am DSL-Modem ankomme.

Das Problem liegt mitunter aber auch an der Leitung selbst. Gründe für eine geringere Bandbreite am jeweiligen Anschluss ergeben sich aus verschiedenen physikalischen Faktoren, erklärt Ingrun Senft vom DSL-Anbieter 1&1 Internet in Montabaur (Rheinland-Pfalz). Dazu gehören etwa der Leistungsquerschnitt, die Leistungsdämpfung oder die Entfernung zur Hauptvermittlungsstelle.

Da diese Faktoren von den Anbietern laut Ingrun Senft allerdings nur wenig beeinflusst werden können, werben sie in der Leistungsbeschreibung nur noch mit "bis zu"-Angaben und schalten am jeweiligen Anschluss die höchstmöglich verfügbare Geschwindigkeit.

"Die ist zum Teil aber wesentlich geringer, als der Anwender vermutet", sagt Korosides. "Sobald eine DSL-Leitung geschaltet ist, kann die tatsächlich erreichte Bandbreite im Router abgelesen werden", so Senft. Dazu müssen Anwender den Namen des Routers - etwa "fritz.box" oder "samsung.router" - in die Adresszeile ihres Browser eingeben.

Sie gelangen dann auf die Konfigurationsseite ihres Routers. Dort wird dann die auf dem entsprechenden Anschluss maximal mögliche DSL-Geschwindigkeit angezeigt.

Typische Internet-Speed-Bremsen

Ob die versprochene Bandbreite wirklich erreicht werden kann, hängt laut Annelena Paulsen von freenet auch davon ab, wie die Leitungen im jeweiligen Haus angeordnet sind. Eine typische Internet-Speed-Bremse ist demnach das sogenannte "Übersprechen".

"Das ist der Fall, wenn sich verschiedene Telefonleitungen gegenseitig stören", schildert Paulsen das Problem. Die Leistungsdämmung nehme dadurch zu und die Geschwindigkeit gleichzeitig ab. Parallel verlegte Stromkabel gelten ebenfalls als Störfaktor.

Probleme mit der DSL-Geschwindigkeit gibt es oft auch in Ballungsgebieten. Auch zu Stoßzeiten, abends oder am Wochenende, wenn viele Nutzer im Netz sind, kann es zu langsameren Datenübertragungen kommen. "Ursache ist dann entweder der Server, der mit dem Abruf an Informationen überlastet ist", sagt Korosides.

Die teilweise stark verminderte Geschwindigkeit könne aber auch am Telekommunikationsanbieter liegen - nämlich dann, wenn dieser ein zu geringes Signal sendet. "Bei Massenanstürmen führt das schnell dazu, dass es für den individuellen Nutzer zu schwach wird", so Korosides.

Zu bedenken ist ferner, dass WLAN die Übertragungsgeschwindigkeit vom DSL-Router zum Rechner bremsen kann. Ingrun Senft rät, zudem die Firmware des Routers regelmäßig zu aktualisieren. Viele Provider bieten regelmäßige Updates an, die von Verbrauchern problemlos und sicher heruntergeladen werden können. Auch bei neuen Routern lohne sich ein Update, da seit der Herstellung der Hardware möglicherweise bereits neue Funktionen verfügbar seien.

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