Digitalfotografie: Casio EX-FH100:Die Wollmilchsau-Kamera

Die Digitalkamera Casio EX-FH100 will eine Kompaktkamera mit hohen optischen Ansprüchen sein. Das gelingt gut - aber nicht perfekt.

Helmut Martin-Jung

Für viele, die es ernst meinen mit dem Fotografieren, gibt es nur diese Alternative: Eine Kamera ist entweder relativ groß oder gut. Aber nicht nur die kompakten Kameras mit Wechselobjektiven rütteln an dieser Doktrin, auch eine Reihe von Kompakten haben ganz erstaunliche Fähigkeiten entwickelt.

Casio EX-FH-100

Digitalkamera Casio EX-FH100: Kompakte Abmessung

(Foto: Foto: Casio, oH)

Casios FH100 aus der Exilim-Reihe vereint gleich mehrere davon in einem Gerät. Aber muss man für das Wollmilchsau-Prinzip nicht zu viele Kompromisse eingehen?

Die Kamera bietet ein zehnfaches optisches Zoom, das vom ernstzunehmenden Weitwinkel bis zum Teleobjektiv reicht - in Zahlen, umgerechnet aufs Kleinbildformat, 24 bis 240 Millimeter.

Zusammen mit der optischen Bildstabilisierung ist das schon mal sehr ordentlich. Casio kombiniert diese Fähigkeit mit der vom Schwestermodell her bekannten Highspeed-Aufnahme. Bis zu 30 Schuss in weniger als einer Sekunde nimmt die Kleine auf, und das bei nur leicht reduzierter Auflösung. Danach allerdings genehmigt sie sich ein paar Sekunden Zeit, um den Wust an Daten auf die Speicherkarte zu bringen.

Manuelle Belichtungssteuerung

Wie viele Bilder die Kamera auf einmal schießt, lässt sich aber einstellen, sodass man auch schneller wieder bereit zum nächsten Serienschuss ist. Filmen kann die Kamera auch, bei 30 Bildern pro Sekunde auch im Highspeed-Modus, der beeindruckende Zeitlupenaufnahmen liefert; je mehr Bilder pro Sekunde aufgenommen werden, desto geringer ist die Auflösung - dann sind es nur noch 224 mal 64 Bildpunkte.

Ambitionierte Fotografen werden sich darüber freuen, dass die FH100 auch manuelle Belichtungssteuerung zulässt und die Bilddaten sogar im unbearbeiteten Raw-Format ablegen kann. Dabei wird jedoch immer auch ein Bild im JPEG-Format mitgespeichert, und die Kamera ist nach einer Raw-Aufnahme gut zehn Sekunden lang mit dem Speichern beschäftigt, was die Freude am Schnappschuss beträchtlich trüben kann.

Aggressive Anti-Rausch-Filter

Die Auflösung der Kamera ist sinnvollerweise auf zehn Megapixel beschränkt. Bei guten Lichtverhältnissen sind die Aufnahmen scharf und detailreich, wenn die Kamera die Empfindlichkeit des Sensors hochregeln muss, greifen aber bald ziemlich aggressive Anti-Rausch-Filter, die Details wie Blätter oder Grashalme eher matschig darstellen.

Mit ihren kompakten Abmessungen, ihren interessanten Ausstattungsdetails ist die FH100 aber dennoch eine sehr ansprechende Kamera, die bei einem moderatem Preis von etwa 300 Euro auch Kennern zu gefallen weiß. Der Weitwinkelbereich ist groß genug auch für Innenaufnahmen; darüber hinaus erlaubt die Kamera viele manuelle Einstellungen, ohne dass die Bedienung dadurch überfrachtet würde.

Lesen Sie hierzu Berichte in der Süddeutschen Zeitung.

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