Digitale Überwachung in China:Absolute Kontrolle

Digitale Überwachung in China: Im Jahr 2020 soll es mehr als 600 Millionen Überwachungskameras geben in China: Sie analysieren Menschenmassen, erkennen einzelne Gesichter, ordnen ihnen Namen zu, das Geschlecht, die Ausweisnummer.

Im Jahr 2020 soll es mehr als 600 Millionen Überwachungskameras geben in China: Sie analysieren Menschenmassen, erkennen einzelne Gesichter, ordnen ihnen Namen zu, das Geschlecht, die Ausweisnummer.

(Foto: ttt)

Chinas KP erfüllt sich den Traum aller autoritären Herrscher: die totale Überwachung des Volkes. Von den Gesichtszügen bis zum Überqueren der Straße wird bereits alles überprüft. Und das ist erst der Anfang.

Von Kai Strittmatter

Ein Staat erfindet sich neu, und er tut das unter anderem hier, mitten in diesem Pekinger Büroturm, in diesem nüchternen Raum. Bildschirme, viele Bildschirme, darauf Gesichter, unsere Gesichter, Gesichter von der Straße, Gesichter vom Flur, dazu Namen, Geschlecht, Ausweisnummern. Aufgeschnappt von den Kameras von Megvii Face++, hier gerade das heißeste Start-up einer heißen Branche, die angibt, die Welt verändern zu wollen und dabei wahrscheinlich nicht zu viel verspricht. Künstliche Intelligenz, KI. In dem Raum ein junger Mann namens Xie Yinan. Er arbeitet hier, als Marketingdirektor. "Es ist wie im Film", sagt er. "Ich bin jetzt seit drei Jahren dabei, und im Traum nicht hätte ich mir vor drei Jahren vorstellen können, dass wir all die Dinge machen, die wir heute machen. Alles, was du aus Science-Fiction-Filmen kennst, werden wir in die Wirklichkeit holen." Todmüde ist er. Und euphorisiert.

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