Ein schwarzer Bildschirm, ein paar Punkte, zwei Striche, zwei Zahlen für den Spielstand: "Pong" wirkt heute wie kultiger Minimalismus, war Anfang der 70er aber einfach Stand der Technik. Die Spieler bewegten die beiden Balken am Bildrand nach oben und unten, um den Pixelball zu treffen und auf die andere Seite zu befördern, eine Art digitales Tennis. "Avoid missing ball for high score" stand als knappe Bedienungsanleitung auf den "Pong"-Automaten, die am Bahnhof oder in der Tanzschule das Taschengeld fraßen. In Form von Konsolen für den Fernseher zogen die Videospiele dann auch ins Wohnzimmer ein. Wer eins hatte, war der King unter den Kindern in der Nachbarschaft.
Der ARD waren die Videospiele sogar eine eigene Show wert: Ein junger Thomas Gottschalk moderierte ab 1977 zunächst im SWF, dann im Ersten die Sendung "Telespiele". Kandidaten im Studio und am Telefon spielten mit ihrer Stimme das Video-Tennis, schrien, kreischten, raunzten und brummten, um den Pixelstreifen auf die richtige Höhe zu bringen - auch damals war Fernsehen nicht immer Hochkultur.
Was sagten die Eltern? "Ihr Stubenhocker - geht endlich an die frische Luft."
Was wurde daraus? "Pong" schaffte immerhin den Sprung in die Dauerausstellung des Museum of Modern Art in New York.