Digitale Informationen:Wenn die Datendiebe kommen

Der Finanzdienstleister AWD steht nicht alleine da: Immer öfter gelangen Daten von Kunden oder Mitarbeitern in falsche Hände. Ein Überblick der jüngsten Fälle.

Je digitalisierter unsere Welt wird, desto mehr Daten werden über uns gespeichert. Dass die Sicherheit dieser persönlichen Informationen nicht mit der Menge der produzierten Daten wächst, zeigt sich an den Beispielen der jüngeren Vergangenheit.

5. Oktober 2009: Mehr als zehntausend europäische Konten des E- Mail-Anbieters Hotmail sind offenbar gehackt und ins Internet gestellt worden. Am 7. Oktober wird bekannt, dass auch Nutzer von Yahoo, AOL und Google betroffen sind - rund 30.000 Datensätze seien veröffentlicht worden.

17. August 2009: In den USA beginnt ein Prozess um den bis dahin größten Fall von Datendiebstahl im Internet. Drei Männer sollen die Daten von 130 Millionen Kreditkarten geknackt haben - rund zehn Prozent aller in Amerika ausgegebenen Kreditkarten.

25. Mai 2009: Bei der britischen Luftwaffe wurden Datenträger mit hochsensiblen privaten Informationen über Mitarbeiter gestohlen - darunter Details über Drogenmissbrauch, strafrechtliche Verfolgungen und Besuche bei Prostituierten.

6. Dezember 2008: Auf dem Schwarzmarkt sind nach Recherchen der Wirtschaftswoche Bankverbindungen von 21 Millionen Bundesbürgern illegal im Umlauf. Dem Magazin wurden die Daten zum Preis von knapp zwölf Millionen Euro angeboten.

4. Oktober 2008: Bei der Deutschen Telekom sind 17 Millionen Handy-Nummern und Kundendaten in falsche Hände gelangt. Sie wurden der Mobilfunksparte T-Mobile bereits im Jahr 2006 entwendet, wie der Konzern mitteilt. Darunter sollen geheime Nummern und Privatadressen von Politikern, Wirtschaftsführern und Milliardären sein.

18. August 2008: Dem Bundesverband der Verbraucherzentralen wurden sechs Millionen Datensätze angeboten, davon vier Millionen mit Kontonummern. Außerdem taucht in Kiel eine neue CD mit mehr als 130 000 illegalen Datensätzen aus Call-Centern auf.

12. August 2008: Der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein wurde eine CD mit Daten von 17 000 Bundesbürgern zugespielt. Sie enthält Angaben über Name, Geburtsdatum, Adresse, Kontoverbindungen und Telefonnummern. Bei allen soll es sich um Kunden der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) handeln.

21. November 2007: Die britische Regierung räumt ein, dass auf dem Postweg zwei CDs mit persönlichen Daten von 25 Millionen Briten verschwunden sind. Die CDs beinhalten Informationen wie Namen, Bankdetails und Sozialversicherungsnummern. Am 24. November wird bekannt, dass sechs weitere CDs verschwunden sind.

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