Die 222.000-Dollar-Strafe:Verurteilte wehrt sich

Die Amerikanerin, die vergangene Woche von einem US-Gericht wegen illegalem Filesharing verurteilt wurde, wehrt sich: Sie will auf dem Rechtsweg verhindern, dass sie 222.000 Dollar Strafe zahlen muss.

Die Amerikanerin Jammie Thomas will das Filesharing-Urteil anfechten. Ein Geschworengericht hatte die alleinstehende Mutter im US-Bundesstaat Minnesota vergangenen Donnerstag für schuldig befunden, die Urheberrechte von Plattenfirmen verletzt zu haben und verurteilte Thomas wegen der unerlaubten Verbreitung von 24 Musikstücken zu insgesamt 222.000 Dollar.

Jammie Thomas und ihr Anwalt Brian Toder (Foto: Foto: AP)

Die 30-Jährige hatte die Vorwürfe stets abgestritten. Auf ihrer Website www.freejammie.com kündigt sie nun an, gemeinsam mit ihrem Anwalt Brian Toder gegen das Urteil in Berufung zu gehen - wenn notwendig bis zum Supreme Court, dem obersten US-Gericht.

Gleichzeitig hat sie auf der Seite ein Paypal-Spendenkonto eingerichtet - für das Strafgeld und die weiter fälligen Prozesskosten. Die Spenden soll ihr Anwalt für sie verwalten. Bislang sind 3853,19 Dollar zusammen gekommen.

Wie heise online berichtet, will der Anwalt Brian Toder in der Berufung vor allem auf die umstrittene Unterweisung der Jury setzen. Nach der mündlichen Verhandlung hatte der vorsitzende Richter das Dokument für die Geschworenen in einem möglicherweise entscheidenden Punkt zu Gunsten der klagenden Labels abgeändert. Danach wurden die Geschworenen instruiert, dass die Bereithaltung von Musik einer Verbreitung im Sinne des US-Gesetzes gleich komme. In anderen Fällen wurde in dieser strittigen Frage bislang nicht einheitlich entschieden.

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