Computerspielpreis 2019:"Trüberbrook" räumt Hauptpreis ab

In Berlin sind die Auszeichnungen für die besten deutschen Games vergeben worden. Der begehrte Publikumspreis geht an eine zauberhafte Denksportaufgabe.

Von Xaver Bitz, Mirjam Hauck und Daniel Wüllner

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Bestes deutsches Spiel - Trüberbrook

Mystery-Abenteuer in Provinz-Deutschland: ´Trüberbrook" im Test

Quelle: bildundtonfabrik/dpa-tmn

Auch in diesem Jahr vergibt die deutsche Gaming-Branche zusammen mit dem Staatsministerium für Digitalisierung und dem Bundesministerium für Verkehr (BMVI) den "Deutschen Computerspielpreis" (DCP). Eine Jury wählte die besten Spiele in 14 Kategorien nach Aspekten wie Spielspaß auf der einen Seite und kulturellem und pädagogischen Anspruch auf der anderen Seite. Preisgelder gibt es in Höhe von insgesamt 590 000 Euro, die Preise für die besten internationalen Spiele sind undotiert - wie auch der Publikumspreis. Das sind Gewinner 2019:

Bestes deutsches Spiel

"Trüberbrook" katapultiert seine Helden in das Westdeutschland des Jahres 1967. Eintracht Braunschweig wird deutscher Fußballmeister, der Sauerländer Heinrich Lübke ist Bundespräsident. Und der Quantenphysik-Student Tannhauser aus den USA hat in einem Preisausschreiben eine Reise nach Trüberbrook gewonnen.

In diesem Point-And-Click-Adventure kommt keine Hektik auf. Die Spielmechanik unterstützt das meditative Moment zusätzlich: Teilweise lassen sich die Figuren ewig Zeit für ihre Dialoge. Sprecher sind unter anderem Nora Tschirner, Jan Böhmermann sowie Dirk von Lowtzow von Tocotronic.

Die Hintergründe wurden in Handarbeit modelliert und abfotografiert, wie man es aus Animationsfilmen wie "Shaun das Schaf" kennt. "Trüberbrook" wurde durch Crowdfunding finanziert. Die Macher verneigen sich mit dem Spiel vor großen Adventure-Vorbildern wie "Maniac Mansion" (1987) oder "Secret of Monkey Island" (1990).

Trüberbrook ist ab 6 Jahren und für Mac, PC, Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch erhältlich.

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Bestes Kinderspiel - Laika

Laika

Quelle: Mad about Pandas

Laika - die Spur des goldenen Knochens ist ein Online-Lernspiel für Kinder im Grundschulalter.

Der goldene Knochen im Hundepark "Laika" ist verschwunden und Hund Arthur soll ihn wiederfinden. Damit ihm das gelingt, muss er andere Parkbewohner befragen. Und dank vieler Hinweise und Wissenskarten kann er schließlich das Rätsel lösen.

Das Spiel hat das Berliner Entwicklerstudio Mad about Panda zusammen mit Prosociallearn entwickelt. Das ist eine EU-Initiative für Lernspiele, die die sozialen und emotionalen Fähigkeiten von Kindern fördern will.

Kostenlos im Browser spielbar

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Bestes Jugendspiel - Unforeseen Incidents

Unforeseen Incidents

Quelle: Backwoods Entertainment

Unforeseen Incidents ist ein Grafikadventure von Backwoods Entertainment and Application Systems Heidelberg. Im Spiel muss der Held, ein etwas verpeilter Hobbybastler, das Rätsel um einen tödlichen Virus lösen, der die Bewohner seiner Heimatstadt befällt. Dabei helfen ihm eine Reporterin und ein Wissenschaftler.

Die Spielewelt in 2-D-Comic-Optik ist komplett handgezeichnet. Die Dialoge der Protagonisten sind lässig, die Charaktere smart. So smart, dass das Spiel sogar einen Kurzauftritt in einer Lindenstraße-Folge hatte.

ab 12 Jahren, für Windows, Mac OS und Linux

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Bestes mobiles Spiel - see/saw

see/saw

Quelle: kamibox

Philipp Stollenmeyer von Kamibox war mit mehreren Spielen nominiert, gewonnen hat er den Preis für "see/saw". Das heißt auf deutsch Wippe und erklärt schon ziemlich gut das Spielprinzip: Eine Figur muss Kreise einsammeln. Und um sie zu erreichen muss er mal mehr, mal weniger Schwung holen. Und das klingt einfacher als es ist.

für iOS und Android

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Beste internationale Spielewelt - Red Dead Redemption 2

red dead redemption 2 screenshot

Quelle: Rockstar Games/PR

Was braucht es, damit ein Spiel unterhaltsam und fesselnd ist? Inzwischen gehört dazu mehr als nur realistisch dahinwiegende Graslandschaften oder Schnee, der einem den Bildschirm gefrieren lässt. Für die Macher von "Red Dead Redemption 2" liegt das Geheimnis vor allem in einer lebendigen Spielewelt rund um die Hauptfigur Arthur Morgan herum. Mit wem auch immer er in welcher Form (verprügeln, Leben retten) Kontakt hat: Sein Gegenüber merkt sich das. Und handelt dann entsprechend später danach.

Doch nicht nur deswegen gehört das Werk von Rockstar Games zu den besten Spielen des vergangenen Jahres. Die schiere Größe der Spielewelt ist unfassbar und kann auch mal überfordern und ermüden. Im Gegenzug liefert "Red Dead Redemption 2" aber auch genug Wow-Momente, um den Spieler zu entschädigen.

Unseren ausführlichen Test zum Spiel lesen Sie hier.

ab 18 Jahren, für Playstation 4 und Xbox One

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Bestes internationales Spiel - God of War

Screenshot God of War

Quelle: Sony Interactive Entertainment/PR

Mensch gegen Götter und Sagen-Figuren: Das Rezept für den inzwischen achten Teil der God-of-War-Saga ist gleich geblieben und doch hat das Spiel eine Entwicklung hinter sich. Denn Held Kratos schwingt sich zwar immer noch beeindruckend durch Gegnerhorden aller Art, hat darauf aber eigentlich gar keine Lust mehr. Weil aber diesmal sein Sohn dabei ist, den er im Verlauf des Spiels mehr und mehr ins Herz schließt, macht er es trotzdem. Die starke Grafik untermalt die teils rührende Handlung gelungen.

Unseren ausführlichen Test zum Spiel lesen Sie hier.

ab 18 Jahren, für Playstation 4

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Bestes internationales Multiplayerspiel - Super Smash Bros. Ultimate

Screenshot Super Smash Bros. Ultimate

Quelle: Nintendo/PR

Dass Nintendo besonders gut bei Party- oder Familienspielen abschneidet, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Jüngstes Beispiel dafür: "Super Smash Bros. Ultimate". Der inzwischen fünfte Teil der Reihe stockt die Zahl der spielbaren Helden aus dem Nintendo-Universum mal wieder auf. Dazu gibt es weiter die unterhaltsamen Super-Kombos, mit der sich die Spielfiguren in kreativen Landschaften gegenseitig auf den Deckel geben.

ab 12 Jahren, für die Nintendo Switch

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Publikumspreis - Thronebreaker: The Witcher Tales

Thronebreaker: The Witcher Tales

Quelle: CD Projekt Red

Gwent gewinnt. Den begehrten Publikumspreis bekommt "Thronebreaker: The Witcher Tales". Das polnische Studio CD Projekt Red knüpft mit dem Titel an seine drei Witcher-Spiele an. Doch prügelt sich diesmal nicht der bekannte Monsterjäger Geralt von Rivia durch 3D-Landschaften. Vielmehr haben die Entwickler um das Kartenspiel Gwent, das in den Witcher-Titeln gespielt werden kann, eine Story gebaut. In der verteidigt Königin Meve ihr Reich gegen Invasoren. "Thronebreaker" ist eine unterhaltende Denksportaufgabe in der von Fans innig geliebten Witcher-Welt.

ab 12 Jahren, für PC, Playstation 4 und Xbox One

© SZ.de/mri/bix/mxm
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