Datensicherung:Ein Flash-Speicher für alle Fälle

Mobile Geräte sind speicherhungrig. Doch egal ob Smartphone, Camcorder oder Digitalkamera: Für all die vielen Apps, Spiele, Texte, Bilder oder Videos ist der interne Speicher der Geräte meist knapp bemessen. Läuft er über, muss die richtige Speicherkarte her. Welche taugen etwas?

Compact-Flash-Karten heißen zwar so, besonders kompakt sind sie aber schon lange nicht mehr: Weitaus kleinere Alternativen laufen den 4,3 mal 3,6 Zentimeter großen Speichern den Rang ab.

Klein und groß zugleich - Tipps zum Speicherkartenkauf

Kartenzwerge mit riesigem Gedächtnis: Aktuelle SD-Karten fassen bis zu 32 Gigabyte Daten.

(Foto: dpa-tmn)

Denn auch die Speicherkarten machen den Trend zur Miniaturisierung mit. Bei den Händlern ist das Angebot an Compact-Flash-Karten (CF) längst nicht mehr so umfangreich wie noch vor wenigen Jahren. "Bisher waren Compact-Flash-Karten besonders interessant wegen der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit", sagt Ichiro Ike Takagi, Leiter der Bildsparte von Sony. "Aber seit zwei oder drei Jahren erreichen SD-Karten und Memory-Sticks fast die gleichen Werte."

Und wenn die Geschwindigkeit keine Rolle mehr spiele, komme der Vorteil der kompakten Größe bei SD-Karten und Memory-Sticks zum Tragen, so Takagi. "Dann heißt es: Auf Wiedersehen, Compact Flash!" SD-Karten (3,2 mal 2,4 Zentimeter) sind ebenso wie der Memory-Stick Duo (3,1 mal 2,0) deutlich kleiner als CF-Karten.

Bereits 1994 eingeführt, gibt es die CF-Karten mit einer Speicherkapazität bis 128 Gigabyte - in dieser Größe zu Preisen ab 670 Euro im Online-Handel. CF-Karten dieser Kapazität sind aber für nur wenige Einsatzzwecke sinnvoll, etwa zur Aufnahme von HD-Videos.

Magnetfelder lauern

Profi-Fotografen ziehen es ohnehin vor, mehrere Speicherkarten mit kleiner oder mittlerer Kapazität mitzunehmen als einen großen Datenträger. So ist bei einem Ausfall der Schaden nicht so groß. "Das muss nicht immer der physische Verlust einer Speicherkarte sein", erklärt die Mainzer Berufsfotografin Heike Rost. "Äußere Einwirkungen von Nässe über Hitze bis hin zu starken Magnetfeldern reichen völlig aus, eine Speicherkarte unlesbar zu machen."

Magnetfelder lauern etwa bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen. Beim Fotografieren ist aber eine hohe Schreibgeschwindigkeit von Speicherkarten wichtig. "Wenn im entscheidenden Moment die Speicherkarte lustlos vor sich 'hinrödelt', weil sie sich an der Datenmenge verschluckt, ist das Zielfoto, das Torbild des Monats, die Explosion des Rennwagens im Reifenstapel, kurz der entscheidende Moment, futsch", erklärt Fotografin Rost.

Welche Formate heute Standard sind

Die Hersteller haben für ihre Karten unterschiedliche Bezeichnungen für die Geschwindigkeitsklassen festgelegt. CF-Karten schaffen eine Schreibgeschwindigkeit bis 100 Megabyte pro Sekunde (MB/s) - diese Flitzer sind aber auch deutlich teurer als einfache Datenträger.

Die gängigen SD-Karten erreichen nur bis zu 30 MB/s. Die weiterentwickelten SDXC-Karten (SD eXtended Capacity) erreichen aber schon bis zu 104 MB/s - und sollen später einmal bis zu 300 MB/s schaffen. Bei der Kapazität peilen die Hersteller bis zu 2 Terabyte (2048 Gigabyte) an.

Vor allem für Camcorder eignen sich SDXC-Karten, die bei einer Kapazität von 64 Gigabyte (GB) zu Preisen ab 70 Euro erhältlich sind. Dabei sollte man nicht nur prüfen, ob SDXC auch von dem gewünschten Gerät unterstützt wird. "Zu schnellen Speicherkarten gehören auch schnelle Schnittstellen an Computern, ebenso wie schnelle Kartenlesegeräte", gibt Fotografin Rost zu bedenken.

Empfehlenswert sei auch eine Software, die versehentlich gelöschte Daten retten und Zugriffsprobleme beheben könne, die durch Aufzeichnungsfehler beim Speichern der Daten entstünden. Gratis sind zum Beispiel Programme wie PC Inspector oder TestDisk & PhotoRec zu haben.

SD statt MMC

Die SD-Karten verdrängen auch zunehmend die Multimedia-Karten (MMC). Die biegsame SmartMedia-Karte und die nur von Olympus und Fuji eingeführte xD-Picture-Card spielen schon keine Rolle mehr. Die Zukunft gehört der SD-Karte.

Viele Notebooks haben von Haus aus einen SD-Kartenleser, und im Smartphone ist die Speichererweiterung mit einer MicroSD-Karte zum Standard geworden. Diese Karten sind mit 1,1 mal 1,5 Zentimetern sehr klein, können in der Ausführung MicroSDHC aber bis zu 32 GB speichern.

Eine 16 GB große MicroSDHC gibt es im Online-Handel schon zu Preisen ab etwa 15 Euro. "SD ist heute der Standard", sagt Stephen Duignan vom Speicherkarten-Hersteller SanDisk. Aber bei höchsten Anforderungen von Profi-Nutzern bleibe auf absehbare Zeit CF die Speicherkarte der Wahl. "Wir sehen weiter eine starke Zukunft für CF-Karten und werden die Entwicklung bei beiden Kartenformaten fortführen."

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