Cyber-Attacke auf Murdoch-Blatt:Hacker knacken Website der "Sun"

Falsche Todesmeldung: Die Hackergruppe "Lulz Security" hat sich Zugang zur Internetseite der britischen Boulevardzeitung "The Sun" verschafft - und auf der Startseite den angeblichen Tod des Medienunternehmers Murdoch verkündet. Dies sei lediglich "Phase eins" des Angriffs, für die kommenden Tage kündigte die Gruppe weitere Attacken an.

Die Hackergruppe "Lulz Security" hat am Montagabend die Internetseite der britischen Boulevardzeitung The Sun geknackt und in einer Falschmeldung den angeblichen Tod von Medienmogul Rupert Murdoch vermeldet.

Cyber-Attacke auf Murdoch-Blatt: Der Screenshot zeigt die Internetseite von The Sun, auf der Hacker eine Falschmeldung zum angeblichen Tod Murdochs platziert haben.

Der Screenshot zeigt die Internetseite von The Sun, auf der Hacker eine Falschmeldung zum angeblichen Tod Murdochs platziert haben.

(Foto: AP)

Die Zeitung löschte den Eintrag, wonach der 80-Jährige tot in seinem Garten aufgefunden wurde, kurz nach der Veröffentlichung. Besucher der Internetseite wurden auf die Seite von "Lulz Security" beim Kurznachrichtendienst Twitter weitergeleitet, wo sich die Hacker zu der Attacke bekannten.

Für die kommenden Tag kündigte die Gruppe weitere Cyberattacken an: "Diese Geschichte ist nur die Phase eins", hieß es in einer Nachricht. Eine Sprecherin von News International sagte, die britische Zeitungsgruppe habe Kenntnis von dem Onlineangriff.

"Lulz Security" soll in den vergangenen Wochen bereits die Internetseiten von Unternehmen wie Sony und Nintendo, aber auch den US-Senat und den US-Geheimdienst CIA angegriffen. Ende Juni gab die Gruppe ursprünglich das Ende ihrer Aktionen bekannt.

Die Sun gehört wie das inzwischen eingestellte Skandalblatt News of the World zum britischen Murdoch-Ableger News International. Am heutigen Dienstag sollen Murdoch sowie sein Sohn James und die mittlerweile zurückgetretene und zwischendurch festgenommene Managerin Rebekah Brooks vor dem Parlament in London erscheinen, um den Mitgliedern des Medienausschusses des Unterhauses Fragen zu beantworten.

Die britische Abhöraffäre ist vor zwei Wochen hochgekocht, als bekanntgeworden war, dass Reporter des Skandalblattes News of the World neben Prominenten auch Verbrechensopfer angezapft hatten. Ein früherer Reporter des Boulevardblatts, der brisante Details der Affäre öffentlich gemacht hatte, wurde am Montag tot aufgefunden, der Scotland-Yard-Chef ist wegen Gerüchten über Verstrickungen der Polizei inzwischen zurückgetreten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: