Je mehr das Leben auf der Straße zum Erliegen kommt, desto mehr ist in den Glasfaserkabeln los. Der DE-CIX in Frankfurt, größter Internetknoten der Welt, vermeldete vergangene Woche einen neuen Rekord. 9,1 Terabit pro Sekunde sausten am vergangenen Dienstagabend durch seine Server, die Netze von etwa Tausend Anbietern miteinander verbinden. Mehr als 20 Blue-Ray-Discs pro Sekunde, so viele Daten wie noch nie. Eine Folge der Corona-Krise? Weil die Menschen mehr im Home-Office arbeiten, und wenn sie das nicht tun, ständig Netflix oder Youtube gucken? Für einen Teil des Anstiegs ist in jedem Fall der neue Ableger der Computerspielreihe Call of Duty verantwortlich: der Ego-Shooter heißt "Warzone" und stand seit Dienstagabend zum Herunterladen bereit - und zwar kostenlos. Offenbar lässt es sich in Quarantäne besonders ausgiebig zocken. Wie man in der ständig aktualisierten Statistik des DE-CIX sehen kann, gingen die Traffic-Zahlen nach dem Dienstag wieder zurück, bleiben allerdings auf hohem Niveau mit einem Maximum von etwa 8,5 Terabit pro Sekunde.
Coronavirus:Hält das Internet Corona aus?
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Computer, Tablet, Smartphone - hält das Internet unserem Dauersurfen stand?
(Foto: imago images / Panthermedia)Ganze Länder in vorsorglicher Quarantäne, Home-Office statt Büro und Zocken und Streamen ohne Ende: Das Netz hält im Ausnahmezustand vieles zusammen. Aber packen die Leitungen das überhaupt?
Von Jannis Brühl und Helmut Martin-Jung
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