Süddeutsche Zeitung

Update auf Version 1.12:Corona-App kommt endlich für ältere iPhones

Viele Menschen wollen die Corona-App nutzen, konnten das bislang aber nicht. Jetzt macht ein Update auch iPhone 5s und 6 kompatibel - und es bringt noch eine weitere praktische Funktion.

Mehr als 25 Millionen Downloads, rund 23 Millionen Nutzerinnen und Nutzer: Ein Dreivierteljahr nach dem Start der Corona-Warn-App ist sie nur auf vier von zehn Smartphones installiert. Manche Menschen wollen sie nicht nutzen, andere können es nicht. Bislang lief die App nur auf modernen Handys. Wer ein altes iPhone besitzt, war ausgeschlossen.

Das ändert sich nun mit Version 1.12. Die Entwickler von Deutscher Telekom und SAP haben ein Update veröffentlicht, das die App kompatibel mit dem iPhone 5s, dem iPhone 6 und 6 Plus macht. In Deutschland gibt es rund anderthalb bis zwei Millionen solcher Geräte. Allerdings ist unklar, wie viele davon aktiv genutzt werden. Ein Teil der iPhones liegt wohl nur in der Schublade. Trotzdem dürften mehrere hunderttausend Menschen nun erstmals die Möglichkeit haben, die App zu installieren.

Lange Zeit stellte Apple die erforderliche Contact-Tracing-Schnittstelle nur für iPhones zu Verfügung, auf denen mindestens iOS 13.5 läuft. Seit Dezember werden auch Geräte mit iOS 12.5 oder 12.5.1 unterstützt. Mit dem aktuelle Update haben die Entwickler der Corona-App die neue Schnittstelle integriert.

Es gibt nur eine kleine Einschränkung: Neuere iOS-Versionen aktualisieren die Risikoberechnung im Hintergrund bis zu sechsmal am Tag. Unter iOS 12.5 geschieht dies nur zweimal. Das ändert aber nichts an der Funktionalität oder Zuverlässigkeit. Unter Umständen kommt die Warnung vor einem Risikokontakt nur einige Stunden später. Nutzerinnen und Nutzer können die Synchronisierung aber auch manuell anstoßen, wenn sie die App in einem Wlan öffnen.

Neue Funktion zeigt Datum der Risikokontakte

Das Update auf Version 1.12 bringt noch eine weitere neue Funktion mit sich. Das Kontakt-Tagebuch wird um eine Begegnungshistorie erweitert. Wer mehrere Risikobegegnungen hatte, bekommt nun das Datum jedes einzelnen Kontakts zu einer infizierten Person angezeigt. Nutzt man das manuelle Kontakt-Tagebuch und notiert, wann man wen getroffen hat, könnte man auch sehen, welchen Personen man am Tag des Risikokontakts begegnet ist.

Allerdings ist es wichtig, daraus keine falschen Rückschlüsse zu ziehen. "Das Kontakt-Tagebuch dient als private Gedächtnisstütze und läuft unabhängig vom Contact-Tracing-System der Corona-Warn-App", schreiben die Entwickler. Man müsse zwischen den persönlichen Einträgen im Kontakt-Tagebuch und dem System der App unterscheiden. "Eine Risikobegegnung kann an einem im Tagebuch eingetragenen Ort oder mit einer eingetragenen Person stattgefunden haben, muss es aber nicht."

Version 1.12 wird vom heutigen Mittwoch an schrittweise über zwei Tage in den App-Stores von Apple und Google ausgerollt. Wer ein iPhone besitzt, kann das Update bereits manuell herunterladen. Menschen mit Android-Smartphone müssen warten, bis Google die Aktualisierung zur Verfügung stellt.

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