Computerspiel "The Crew":Eine Frage der Kühlerhaube

Laut Straßenverkehrsordnung kostet das Überfahren einer roten Ampel 90 Euro. Im Computerspiel "The Crew" zieht es eine Verfolgungsjagd nach sich.

Von Daniel Wüllner

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Quelle: Ubisoft / Hersteller

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Worum geht es in "The Crew"?

Um den Traum vom Fahren. Henry Ford hatte 1908 die Vorstellung, dass sich jeder Amerikaner seinen eigenen Wagen leisten kann. Nur ein Wagen ist im Computerspiel "The Crew" aber nicht genug. Das Spiel versucht die Sammelleidenschaft des Spielers zu wecken und mit Fahrspaß und Mehrspieler-Modus zu verbinden. Über 6000 Kilometer (Off-Road nicht inbegriffen) laden zum Cruisen ein.

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Was sieht vielversprechend aus?

Das Spiel ist ein virtueller Traum für Autoschrauber. Jeden Wagen gibt es in fünf verschiedenen Tunings: Strasse, Rennen, Performance, Rallye und Gelände. Von der Landstraße bis zum Offroad-Track lassen sich alle Karossen auf das Terrain abstimmen. Hinzu kommen elf austauschbare Einzelteile, vom Auspuff bis zu den Felgen. Highlights sind die Originalautos bekannter Hersteller, die glänzen wie auf der Detroit Motor Show. Die Anzahl der fahrbaren Untersätze kann mit Spielen wie "Need for Speed" konkurrieren.

Der Fahrspaß wird durch die Handlung nicht gebremst. Die Ubisoft-Entwickler haben die Missionen fließend in die sogenannte "Open World" eingebaut. Fährt man gerade von Detroit nach Chicago, lassen sich auf der Landstraße Fahrprüfungen bestehen, um neue Einzelteile zu erwerben und spielend Kilometer zurückzulegen.

Für Anfang 2015 ist zudem eine Companion-App geplant, mit der man auch mobil an seinem Traumauto rumschrauben kann.

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Warum sollte man trotzdem skeptisch sein?

Wirkliche neue Ideen bietet "The Crew" nicht: Die Lust am Sammeln kennt man aus Spielen wie "Assassin's Creed IV" und "Diablo III". Der Mehrspieler-Modus entstammt dem Konkurrenztitel "Grand Theft Auto V". Dennoch schaffen es die Entwickler, die einzelnen Teile zu einem stimmigen Autorennspiel zusammenzufügen.

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Woran erinnert "The Crew"?

Das gemeinsame Autofahren soll bei "The Crew" neben dem Fahrspaß im Vorgrund stehen. Der Multiplayer-Modus funktioniert gut, wirkt aber bis in Details bei "GTA V" entliehen: Mitspieler lassen sich zu einer Crew vereinen, um gemeinsam Missionen zu erfüllen oder einfach ein zusammen zu cruisen. Es gilt dann alleine oder im Team, Wagen von der Strasse abzudrängen oder in einer bestimmten Zeit Ziele zu erreichen.

Der einzige Unterschied zur "GTA"-Reihe: Jeder fährt in seinem eigenen Auto. Skurille Fahrgemeinschaft wie in Los Santos gibt es nicht. Das Cruisen geht so lange gut, bis die Polizei auf Übertretungen der Straßenverkehrsordnung aufmerksam wird. Ganz nach dem Vorbild von "GTA" erscheinen dann bis zu fünf Polizeisterne in der Anzeige, um das Auftreten der Gesetzeshüter darzustellen.

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Was passiert, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet?

Der amerikanische Traum vom Auto beginnt grundsolide mit einem Ford F 150 Pick-up. In strahlendem Rot gleitet der Spieler darin über die Felder des Mittleren Westens, während die Sonne langsam untergeht. Ebenso langsam nimmt die Handlung im Spiel Fahrt auf. Nach drei kleinen Einführungsmissionen landet man in der ersten von zwölf Großstädten: Amerikas Autostadt Detroit. Mit 200 km/h geht es durch die verlassenen Autofabriken und die Vororte Dearborn und Mexican Town. Nur wirken die Wahrzeichen der Stadt - der Detroit People Mover, die verfallene Michigan Central Station und das Renaissance Center - wie aufgesetzt. Diese Welt ist mehr Rennstrecke als authentische Stadt.

Wer Rennspiele mag und sich stundenlang mit der Frage nach der richtigen Kühlerhaube beschäftigen kann, wird "The Crew" mögen. Die anderen sollten vielleicht lieber durch das Los Santos von GTA V cruisen und sich zwischen durch mal die Beine vertreten.

The Crew (USK 12) ist für Playstation 4, XBox One, Xbox 360 und PC erhältlich. Je nach Plattform kostet das Spiel zwischen 44 und 60 Euro.

© SZ.de/pauk/rus
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