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Computerspiel "Plants vs. Zombies: Garden Warfare":Verrohen durch Rohkost

Killerspiel mit Kaktus: "Garden Warfare", die Fortsetzung des Smartphone-Hits "Plants vs. Zombies", schickt wehrhaftes Grünzeug in eine gewaltige Action-Schlacht gegen quietschbunte Zombiehorden.

Von Daniel Wüllner

Worum geht es in Plants vs. Zombies: Garden Warfare?

Es herrscht Krieg zwischen Pflanzen und Zombies. Begonnen hat diese sinnlose Schlacht zwischen den Lebenden und den Untoten als einfaches Tower-Defense-Spiel: In diesem Genre errichtet der Spieler Verteidigungseinrichtungen wie Geschütze oder Wachtürme, um einen computergesteuerten Gegnerschwarm aufzuhalten. Im Fall des Original-Spiels Plants vs. Zombies bestehen die Verteidigungsanlagen aus wehrhaftem Grünzeug. Und der Gegnerschwarm ist eine Horde von Zombies, die durch den Garten und die Hintertür ins Haus schlurfen will. Garden Warfare ist die Weiterentwicklung dieser simplen Idee. PopCap Games hat alle Kakteen, Erbsen und Sonnenblumen wieder ausgebuddelt und lässt sie nun in der dritten Dimension gegen die Zombies antreten. Jetzt kommen die Zombies nicht mehr nur von rechts, sondern auch von links, von vorne, von hinten - und von oben.

Was sieht vielversprechend aus?

Man hat die Wahl zwischen einem der beiden Teams und kann in verschiedenen Missionen versuchen, mit bis zu 23 anderen Spielern Gegner abzuschießen, Festungen zu erobern, oder einfach nur den Garten zu verteidigen. Jede Spielfigur hat neben ihrer normalen Waffe (von Sonnenblumenkernen bis hin zu Strahlenkanonen) drei Spezialfähigkeiten, die es in den Einführungsrunden freizuschalten gilt. Viel wichtiger aber als bei den meisten Actionspielen ist bei Garden Warfare die Teamarbeit: Eine richtige Garten-Armee funktioniert nur, wenn die Sonnenblume kräftig heilt, damit der die fleischfressende Pflanze im Nahkampf sorgenfrei zubeißen kann. Eine ernsthafte Strategie wirkt in einem ansonsten sehr albernen Computerspiel vielleicht unpassend, funktioniert aber sehr gut - und wird mit vielen Münzen belohnt, mit denen der Spieler zwischen den Runden viele nützliche und komplett unnütze Gegenstände kaufen kann.

Warum sollte man trotzdem skeptisch sein?

Das sieht alles sehr bunt und lustig aus: Zombies tragen von Münzen gekaufte Schnurrbärte, die Sonnenblumen schmücken sich mit schicken Sonnenbrillen. Doch trotz der vielen Extras und der witzigen Ideen ist Plants vs. Zombies: Garden Warfare ein Third-Person-Shooter. Auch wenn es nur gegen Untote oder Blumen geht: Der Spieler ballert Gegner ab, haufenweise - und wird dafür belohnt. Dies gilt es zu bedenken, bevor man Daves Garten im Kinderzimmer anlegt.

Woran erinnert Plants vs. Zombies: Garden Warfare?

An Counterstrike oder Gears of War - wenn diese Spiele im Pixar-Universum handeln würden. Überall kracht es, Pflanzen explodieren, Zombies fliegen durch die Luft. Es wirkt beinahe so, als würden sich die Macher des Spiels über alle Soziologen lustig machen, die psychische Auswirkungen durch Computerspiele bemessen wollen. Kann ein Shooter ein Killerspiel sein, wenn man einen Kaktus oder einen verrückten Wissenschaftler spielt? Die Antwort von PopCap Games darauf lautet: Wenn unsere Gesellschaft schon verroht, dann doch bitte durch Rohkost.

Was passiert, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet?

"Hi, ich bin Crazy Dave. Such dir eine Pflanze aus, wähle eine Kriegsbemalung und schwing deinen Arsch raus aufs Schlachtfeld! Es gilt, einen Garten zu verteidigen!"

Plants vs. Zombies: Garden Warfare (USK 12) ist seit dem 27. Februar 2014 erhältlich für die XBox 360 und die XBox One. Eine PC-Version ist angekündigt, ein Release-Datum ist aber noch unbekannt.

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