Computerspiel "Deus Ex":Halb Wesen, halb Überding

In der Welt von "Deus Ex: Human Revolution" steht der Mensch vor der Frage, ob es sich als Cyborg besser lebt. Doch diese Entscheidung trifft er nicht mehr allein, denn die Welt wird beherrscht von globalen Biotech-Konzernen.

Markus C. Schulte von Drach

20 Bilder

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Quelle: Eidos Montreal/Square Enix

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Lange haben die Fans gewartet. Die Erwartungen waren extrem hoch, dessen waren sich Entwickler und Vermarkter bewusst. "Deus Ex" hatte sich im Jahre 2000 schnell zum Kultspiel entwickelt, der Nachfolger "Invisible War" war ein tolles Spiel, das die Erwartungen aber nicht ganz erfüllen konnte. "Human Revolution" orientiert sich wieder stark am ersten Teil, sowohl was die Charaktere als auch die Story betrifft. Der Spieler übernimmt die Rolle von Adam Jensen, dem Sicherheitschef eines Biotech-Unternehmens - und muss gemeinsam mit diesem erst einmal herausfinden, welche Rolle das überhaupt ist.

Deus Ex

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Es ist das Jahr 2027 und Großstädte wie Detroit, wo das Spiel beginnt, haben sich in düstere Orte verwandelt, die von riesigen Leuchtreklamen und Fernsehbildschirmen erhellt werden.

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Die Atmosphäre erinnert an "Blade Runner" - und das soll auch so sein. Überall gibt es Anspielungen auf eine neue Entwicklung, die die Gesellschaft spaltet ... 

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... es geht um Augmentierungen. Wer es sich leisten kann - und nicht davon überzeugt ist, gegen den Plan irgendeines Schöpfers zu verstoßen -, lässt seinen Körper mit den Produkten der großen Biotech-Unternehmen ergänzen, verstärken oder tauscht seine Gliedmaßen gleich ganz gegen künstliche aus. Das bringt Vorteile auf dem Arbeitsmarkt oder bei den Kämpfen zwischen konkurrierenden Gangs.

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Bei einem Überfall von Augmentierungsgegnern auf die Biotech-Firma Sarif Industries darf man sich als Spieler zuerst noch ohne künstliche Glieder im Kampf gegen die Terroristen üben.

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Allerdings wird Jensen dabei so schwer verletzt, dass ihn die Fachleute des Unternehmens nur retten können, indem sie ihn "augmentieren". Allerdings gehen die Eingriffe weit darüber hinaus, was dazu notwendig gewesen wäre. Unter anderem mit zwei künstlichen Armen und verbesserten Sinnen ausgestattet findet sich der Spieler plötzlich als "Opti" wieder - ohne dass er selbst eine Entscheidung treffen konnte. Während des Spiels kann man Jensen mit weiteren Augmentierungen ausstatten, was "Deus Ex" zu einem Science-Fiction-Rollenspiel macht. Man hat die Wahl, ob man in der Lage sein möchte, drei Gegner im Nahkampf gleichzeitig zu bewältigen, oder lieber die Zielsicherheit erhöht. Wer seine soziale Kompetenz erhöhen möchte, legt sich Sensoren zu, die helfen, die Psyche eines Gesprächspartners zu beurteilen - und entsprechend mit ihm umzugehen.

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Bei dem Versuch, für seinen Chef herauszufinden, wer hinter dem Anschlag steckt, stößt Jensen immer wieder auf Menschen, die ihn nicht nur mit neuen Informationen versorgen, ...

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... sondern auch mit neuen Aufträgen. Die Dialoge sind überzeugend und nicht zu lang und lassen Entscheidungen des Spielers zu, die immer wieder eine Bedeutung für die weitere Entwicklung der Geschichte haben.

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An sein Ziel kann der Spieler auf verschiedene Weise kommen. Mit Hilfe diverser tödlicher Waffen auf die harte Tour ... die allerdings tatsächlich ziemlich hart ist. Wer einfach einen Raum betritt, die Knarre zückt und anfängt rumzuballern ...

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... autsch ..., der darf meist schnell den letzten Spielstand erneut laden. In der Zeit kann er darüber nachdenken, ob es nicht besser ist, leise hinter dem Rücken der Gegner die nächste Tür zu ereichen oder durch einen Lüftungsschacht zu kriechen.

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Quelle: Eidos Montreal/Square Enix

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Welche Zielgruppe die Entwickler mit solchen martialischen Bildern ansprechen wollen, möchte man gar nicht wissen. Die Verbindung von Gewalt und Ästhetik ist ziemlich fragwürdig. Aber es geht auch anders ...

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... wenn man nahe genug an den Gegner herankommt oder Betäubungswaffen verwendet. Das ist ein großer Vorteil für Spieler, die den Thrill suchen, aber auch in der virtuellen Welt ein gewisses Maß an Menschlichkeit aufrecht erhalten wollen. Warum bei jedem dritten Nahkampf gleich Knochen gebrochen werden müssen - was auch deutlich zu hören ist - bleibt ein Geheimnis der Entwickler.

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Manche Gegner lassen sich nur bewältigen, in dem man sie umbringt. Sein Gewissen kann man damit beruhigen, dass es sich dabei um Notwehr handelt. Denn ...

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... diese virtuellen Bösewichte zeigen natürlich selbst kein Mitleid.

Deus Ex: Human Revolution

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In Heng Sha, China, ist eine Herausforderungen, vor denen der Spieler steht, ... 

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... die Orientierung in den  engen Gassen einer Stadt nicht zu verlieren, die mehrere Ebenen hat. Während die Neonreklame leuchtet und flackert und ganze Wände mit fließenden Leuchtstrukturen verziert sind, ...

Deus Ex: Human Revolution

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... bestehen ausgerechnet die Nachrichtensendungen auf den Infoscreens und Fernsehern aus Standbildern.

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Die Gebäude und Straßen der Städte sind mit Menschen gefüllt, die sogar halbwegs vernünftige Gespräche führen und dem Spieler einen Eindruck davon vermitteln, welche Probleme die Leute belasten. Die Figuren bewegen sich etwas zappelig und wenn man zum dritten Mal die selben Dialoge hört, wird das natürlich etwas langweilig. Aber das dauert hier deutlich länger als bei den meisten anderen Spielen.

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Absolut großartig ist nicht nur die detaillierte Darstellung der Umwelt, sondern auch die Art und Weise, wie die Umgebung ausgeschmückt wurde. So hat in  Heng Sha ein Graffitti-Künstler überall Bilder wie dieses hier hinterlassen.

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Warum man allerdings ebenfalls überall auf Fahrräder stößt - sogar in der Kanalisation und in Hochhäusern - bleibt ein weiteres Rätsel der Entwickler.

© sueddeutsche.de/Markus Schulte von Drach/mri
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