Computersicherheit:Der Weg zum passgenauen Passwort

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Schnelllebige Internetkultur? Von wegen: Fast die Hälfte aller Deutschen ändert ihre Passwörter selten oder nie. Die zehn häufigsten Codewörter und wie Sie Ihr Kennwort sicherer machen.

Viele Deutsche halten entgegen dem Rat von Experten immer an ihren Passwörtern und Zugangscodes für E-Mail-Postfächer, Internet-Konten, Computer oder Handys fest. 41 Prozent der Verbraucher in Deutschland verändern aus eigener Initiative niemals ihre diversen Zugangscodes, wie eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom ergibt.

Passwörter schützen unsere Geheimnisse und persönlichen Daten - dennoch gehen wir zu nachlässig mit ihnen um. (Foto: iStock)

"Nur jeder Sechste (17 Prozent) verhält sich richtig und ändert seine wichtigsten Geheimzahlen und Passwörter wenigstens einmal im Quartal", heißt es dort. Jeder Zwölfte ändert seine Zugangscodes demnach alle paar Jahre, jeder Neunte einmal jährlich.

"Viele Deutsche leben nach dem Motto: Ein gutes Passwort hält ein Leben lang", kritisierte Dieter Kempf von Bitkom. "Bei Passwörtern zahlt sich Treue nicht aus - die wichtigsten Passwörter sollten alle drei Monate geändert werden."

Das erschwere Online-Kriminellen die Arbeit, da diese Betrüger immer öfter versuchten, digitale Daten ihrer potenziellen Opfer zu sammeln und für kriminelle Machenschaften zu nutzen.

Welche Begriffe vorne liegen, zeigt exemplarisch eine Analyse von 32 Millionen Nutzern des Netzwerks Rockyou.com ( hier die komplette Studie als pdf).

1. 123456

2. 12345

3. 123456789

4. password

5. iloveyou

6. princess

7. rockyou

8. 1234567

9. 12345678

10. abc123

Oft ist es nicht einmal Faulheit, die zu einfallslosen Passwörtern führt: Häufig fürchten Nutzer, sie könnten ihr Kennwort wieder vergessen und wählen deshalb einfache Buchstabenkombinationen. Dabei lässt sich die Passwortsicherheit in nur wenigen Schritten erhöhen.

1. Keine naheliegenden Wörter: Der Name von Hund, Katze oder Ehemann ist für Hacker leicht zu erraten. Wenn die Informationen im Facebook-Profil zu finden sind, wird der Kennwortdiebstahl sogar zum Kinderspiel.

2. Finger weg vom Wörterbuch: Wer ein Wort aus dem Lexikon wählt, kann schnell Probleme bekommen. Spezielle Programme können den Inhalt ganzer Wörterbücher ausprobieren, um an ein Konto zu kommen.

3. Möglichst viele Sonderzeichen: Wörter erhalten einen anderen Sinn, wenn beispielsweise bestimmte Buchstaben mit Zahlen oder Sonderzeichen ersetzt werden. Großbuchstaben in der Mitte des Worts helfen ebenfalls. Ein Passwort sollte mindestens sechs, besser aber mehr als zehn Buchstaben enthalten.

4. Keinen Generalschlüssel anlegen: Wer ein Passwort für verschiedene Konten verwendet, darf sich nicht über einen großen Schaden wundern, wenn es einmal entschlüsselt ist.

5. Passwörter geheim halten und ändern: Es ist verlockend aber gefährlich, alle Passwörter in einer Excel-Tabelle zu speichern. Wer ein schlechtes Gedächtnis hat, kann mit bestimmten Passwortmanager-Programmen arbeiten. Dort werden die Kennwörter verschlüsselt abgelegt. Das sollte aber nicht dazu führen, auf eine regelmäßige Änderung der Zugangscodes zu verzichten.

Was macht ein sicheres Passwort aus? Welche Erfahrungen haben Sie mit Kennwort-Klau gemacht? Schreiben Sie Ihre Tipps in den Kommentaren auf und diskutieren Sie mit!

© sueddeutsche.de/AFP/SZ vom 29.06.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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