Gaming-Maus Razer Mamba Hyperflux:Ohne Kabel, ohne Akku

Gaming-Maus Razer Mamba Hyperflux: Die Gaming-Maus "Razer Mamba Hyperflux" und das Mauspad namens "Firefly"

Die Gaming-Maus "Razer Mamba Hyperflux" und das Mauspad namens "Firefly"

(Foto: Razer / PR)

Die Profizocker-Maus Mamba Hyperflux von Razer versucht mit einer cleveren Idee, die Vorteile von Funk- und Kabelmäusen zu verbinden.

Von Matthias Huber

Den Strom, den gibt es hier quasi per Funk. Denn die Computermaus mit dem blumigen Namen "Razer Mamba Hyperflux" hat weder Kabel noch Akku, und funktioniert trotzdem. Das Geheimnis? Ein spezielles Mauspad mit dem Namen "Firefly", in dem sich Induktionsplatten verbergen. Das durch sie erzeugte Magnetfeld generiert genug Energie für die hochpräzise Gaming-Maus, deren Sensor den Untergrund mit 1000 Hertz und in einer Auflösung von 16 000 dpi abtastet. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Computermaus für den Bürobetrieb erkennt in der Regel nur etwa 1000 dpi, und für den normalen PC-Betrieb ist das auch absolut ausreichend.

Schnelle Strategiespiele hingegen profitieren davon, wenn schon eine Millimeter-Handbewegung ausreicht, um mit dem Cursor das andere Bildschirmende zu erreichen. Für Egoshooter bevorzugen die meisten Spieler hingegen eine niedrigere Auflösung, um präziser zielen zu können, diese lässt sich mit der Hyperflux stufenlos herunterregeln. Und Hersteller Razer ist Spezialist für Gaming-Hardware, die Mäuse, Headsets und Laptops mit dem giftgrünen Logo und dem exzentrischen Design sind unter Zockern entsprechend beliebt.

Das Konzept hat einige Vorteile gegenüber normalen Funk-Mäusen

Apropos exzentrisch: Die Mamba Hyperflux und ihre Spielwiese namens Firefly sind etwa so unauffällig wie die Produktnamen. Per Software tauchen Leuchtdioden das Mauspad in eine Aura blinkender oder pulsierender Regenbogenfarben. Wenn's unbedingt sein muss, kann man den Farbton sogar auf die Smarthome-Raumbeleuchtung abstimmen.

Das Kabel steckt also hier im Mauspad, nicht in der Maus. Das hat ein paar Vorteile, gerade in besonders schnellen Spielen. Da ist es oft nötig, die Maus am Rande des Pads anzuheben und wieder in die Mitte zu setzen, um dem Cursor neuen Spielraum zu geben. Mit Kabel kann das schnell nervig werden, herkömmliche Funkmäuse leiden oft unter Problemen mit der für solche Spiele nötigen hochpräzisen Signalübertragung.

Da ist die Hyperflux eine rundum kluge Neuerung - wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig. Hebt man die Maus nämlich zu weit und zu langsam ab, dann ist die Stromzufuhr kurz unterbrochen, ein paar Augenblicke bewegt sich dann gar nichts. Zumindest die hektischeren Maus-Anheber dürfte das anfangs irritieren. Immerhin lässt sich all das leicht beheben: Die Maus hat selbst einen USB-Port, an dem sich das Kabel statt am Mauspad ebenfalls anstecken lässt. Dann wird die Hyperflux zu einer normalen Kabel-Maus, nur auf die Farbspiele rund um das Mauspad muss der designverliebte Gamer dann verzichten.

Konservatives Design, exzentrischer Hersteller

Ähnlich ungewohnt ist das dank fehlendem Akku auffällig geringe Gewicht: Gaming-Mäuse haben oft Fächer, in denen mitgelieferte kleine Bleigewichte platziert werden können. Eine schwerere Maus haftet besser auf dem Untergrund, erlaubt also womöglich präzisere Klicks. Razer versucht, das mit dem Mauspad auszugleichen: Die Oberfläche lässt sich wenden, eine Seite ist mit Hartplastik beschichtet, die andere mit einem schaumweichem Material, über das die Maus weniger leicht gleiten soll - je nach persönlicher Vorliebe.

In Sachen Ergonomie und Design ist die Hyperflux für Razer-Verhältnisse fast schon konservativ. Die Firma mit dem leuchtgrünen Tribal-Logo ist für exzentrische Kreationen bekannt. Allerdings ist die Hyperflux für kleine Hände womöglich etwas zu groß, die Form ist auch nur fast symmetrisch und eignet sich deshalb nicht für den Linksbetrieb. Ein freidrehendes Mausrad, wie es in vielen hochpreisigeren Mäusen zu finden ist, fehlt der Hyperflux leider auch.

Hinzu kommt der stolze Preis: Etwa 280 Euro für Maus und Unterlage sind selbst für hochklassige Gaming-Hardware an der oberen Grenze. Und so clever das Konzept aus kabelloser Maus und kabelgetriebenem Mauspad auf den ersten Blick auch ist: Das bisschen Freiheit ist ganz schön teuer erkauft.

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