Bildstrecke:Die Geschichte des Pay-TV

Beim Pay-TV ist Deutschland Entwicklungsland. Fernseh-Manager bissen sich am zahlungsunwilligen deutschen Publikum die Zähne aus. Ein Überblick über die Geschichte des Bezahlfernsehens.

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Leo Kirch

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Mit der Pionierphase des Bezahlfernsehens verbindet sich untrennbar ein Name: Leo Kirch.

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Kirch-Filmarchiv

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Als Filmrechtehändler war Kirch in Sechzigern zu einem der einflussreichsten Medienunternehmer Deutschlands aufgestiegen.

Sein "Teleclub" geht 1988 als erstes deutsches Abo-TV-Angebot auf Sendung. Drei Jahre später nimmt Premiere, gegründet von Bertelsmann und Kirch, den Betrieb auf und übernimmt die Teleclub-Kunden.

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DF1

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1996 startet Kirch im Alleingang DF1 als erstes digitales Abonnentenfernsehen. Zwei Jahre später verkauft Bertelsmann seine Premiere-Anteile an die Kirch-Gruppe.

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Premiere World

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Der neue Monopolist auf dem deutschen Pay-TV-Markt nennt sich von nun an Premiere World.

Bis 2001 steigt die Zahl der Abonnenten von 1,3 Millionen auf 2,4 Millionen. Um mit dem Angebot Geld zu verdienen, hätte der Sender vier Millionen Zuschauer gebraucht.

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Blue Channel

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Ende der Neunziger häufen sich Berichte über Finanzschwierigkeiten der Kirch-Gruppe. Die Investitionen in das Bezahlfernsehen erweisen sich als zu hoch: Die Deutschen Zuschauer sind von der Zahl der frei empfangbaren Sender verwöhnt. Zudem bleiben die Bundesliga-Zusammenfassungen stets im Free-TV.

Auch "Vollerotik" auf dem Blue Channel reicht als drittes Angebot neben Fußball und Hollywood nicht aus.

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Georg Kofler

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Der Tiroler Georg Kofler übernimmt 2002 die Geschäftsführung von Premiere World und verkürzt den Firmennamen wieder zu Premiere.

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Leo Kirch

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Montag, der 8. April 2002 geht als Datum einer der größten Insolvenzen der Nachkriegszeit in die Geschichte ein. Kirchs Holding ist pleite.

Sein Lebenswerk wird filetiert und verkauft. Das Bezahlfernsehen Premiere übernehmen der Finanzinvestor Permira und ein Bankenkonsortium.

Die Zahl der Abonnenten liegt nach dem Sanierungsjahr 2002 bei 2,6 Millionen.

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Arena

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2004 hat Premiere drei Millionen Abonnenten, ein Jahr später schreibt der Sender zum ersten Mal schwarze Zahlen.

Am 21. Dezember 2005 verspekuliert sich Kofler beim Poker um die Bundesligarechte für die kommenden drei Spielzeiten. Arena, eine neugegründete Tochter der Kabelnetzbetreiber ish und iesy, bekommt den Zuschlag von der Deutschen Fußball Liga.

Am gleichen Tag verliert die Premiere-Aktie 40 Prozent ihres Wertes.

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Premiere Bundesliga

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Doch Arena bleibt eine Fußnote in der deutschen Pay-TV-Geschichte. 220 Millionen Euro hatten die Kölner für die Fußballrechte bezahlt, 2,5 Millionen Kunden wären für eine schwarze Null nötig gewesen. Im Juli 2007, beim Stand von 1,1 Millionen Kunden, geben die Kölner auf.

Premiere übernimmt die Rechte für die Spielzeiten 2007/2008 und 2008/2009, Arena wird abgewickelt. Dennoch: Die Monopolzeiten für Premiere sind endgültig vorbei: Im Kabel- und Telefonnetz tummeln sich neue Wettbewerber.

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Kabel Deutschland

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Kabel Deutschland, ish, iesy und Kabel BW heißen die regionalen Netzbetreiber, die ihren Kunden Pay-TV-Pakete über das Fernsehkabel anbieten.

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Timotheus Höttges auf der IFA 2007

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Ebenfalls neu im Pay-TV-Markt ist die Telekom. Abonnentenzahlen des zunächst T-Home, später Entertain, getauften Angebots gibt der Bonner Konzern nicht bekannt.

In Kooperation mit Premiere zeigt die Telekom auch die Bundesliga live.

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Entertain auf der IFA 2007

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Die Telekom sendet derzeit als einziger Anbieter bundesweit Pay-TV über DSL. Wettbewerber wie Arcor und 1&1 wollen nachziehen.

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SES Astra auf der IFA 2007

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Der Satellitenbetreiber Astra bekommt bislang nur von den Sendern Geld für die Übertragung ihrer Programme.

Mit der neuen Entavio-Plattform möchten die Luxemburger auch ein Stück vom Pay-TV-Kuchen: Astra-Kunden sollen in Zukunft zahlen, wenn sie das Signal unverschlüsselt empfangen wollen.

Anders als geplant, werden bisherige Free-TV-Sender vorerst nicht verschlüsselt - Medienpolitiker und das Bundeskartellamt verhinderten dies.

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BskyB Premier League

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Im Ausland verlief die Entwicklung des Pay-TVs ganz anders: Alles andere als in den Kinderschuhen steckt das Bezahlfernsehen in Großbritannien. Mit über zehn Millionen Kunden kann BSkyB es sich leisten, für die Liverechte an drei Premier-League-Spielzeiten knapp eine Milliarde Euro zu bezahlen.

Größter Gesellschafter ist Rupert Murdoch.

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Zidane auf Canal+

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Der franzöische Canal+ startete bereits 1984. Neben Kinofilmen und Sport gehören auch Serien, Dokumentationen und Pornographie zum festen Programmbestandteil.

Die Canal-Plus-Gruppe gehört zum Medienkonzern Vivendi Universal.

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Wolfram Winter

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Mit Premiere Star startet am 13. September ein neues deutsches Pay-TV-Angebot. "Das ist kein Spaziergang, das ist Wettbewerb pur", fasst Geschäftsführer Wolfram Winter die Situation im deutschen Fernsehmarkt im sueddeutsche.de-Interview zusammen.

Foto: sueddeutsche.de

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