Big-Brother-Award 2007:Datenkrake des Jahres ist ...

Einmal im Jahr vergeben Datenschutzorganisationen den Big Brother Award. Der Negativpreis geht an Firmen, Organsiationen oder Menschen, die missbräuchlich mit Informationen umgehen. Wir zeigen die Preisträger.

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Einmal im Jahr vergeben Datenschutzorganisationen den Big Brother Award. Der Negativpreis geht an Firmen, Organsiationen oder Menschen, die missbräuchlich mit Informationen umgehen. Wir zeigen die Preisträger.

Kategorie: Arbeitswelt

Preisträgerin: Novartis Pharma GmbH

Ausgezeichnete Tat: Die Novartis Pharma GmbH erhält den Big Brother Award für die Bespitzelung von Außendienstmitarbeitern durch Detektive und die vorsätzliche Verletzung der zugesicherten Anonymität bei internen Erhebungen.

Foto: dpa

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Kategorie: Behörden und Verwaltung

Preisträgerin: Monika Harms (Generalbundesanwältin)

Ausgezeichnete Tat: Monika Harms erhält den Preis für ihre Antiterror-Maßnahmen gegen Gegner des G8-Gipfels im Mai dieses Jahres, insbesondere für die systematischen Briefkontrollen in Hamburg und die Anordnung, bei Gipfelgegnern Körpergeruchsproben aufzunehmen und zu konservieren.

Foto: ddp

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Preisträgerin: Stadt Hamburg - Behörde für Bildung und Sport

Kategorie: Regional

Ausgezeichnete Tat: Die Behörde für Bildung und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg, vertreten durch Alexandra Dinges-Dierig, Senatorin für Bildung und Sport, erhält den Preis für die Einrichtung eines Schülerzentralregisters - laut Datenschützer mit dem (Neben-) Zweck, ausländische Familien ohne Aufenthaltserlaubnis aufzuspüren.

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Preisträgerin: Deutsche Bahn AG

Kategorie: Wirtschaft

Ausgezeichnete Tat: Der Preis geht an die Deutsche Bahn AG, da sie systematisch anonymes Reisen auf vielfältige Art und Weise unmöglich macht: Auflösen von Fahrkartenschaltern, Automaten ohne Bargeldannahme, personalisierter Kauf im Internet, Abfrage und Speicherung des Geburtsdatums und Zwangsabgabe eines Bildes bei Bahncards, flächendeckende Videoüberwachung und ein RFID-Chip in der Bahncard 100 ohne Kunden zu informieren.

Foto: ddp

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Preisträgerin: Deutsche und internationale Hotelerie

Kategorie: Verbraucherschutz

Ausgezeichnete Tat: Der Preis geht an internationale Hotelketten in Deutschland wie beispielsweise Hyatt, Mariott, Intercontinental etc. für die Erfassung und zentrale Speicherung äußerst persönlicher Daten ihrer Gäste ohne deren Wissen. Dazu gehören Trink- und Essgewohnheiten, Pay-TV-Nutzung, Allergien, alle privaten und beruflichen Kontaktadressen, Kreditkartendaten, Sonderwünsche und Beschwerden.

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PTV

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Preisträgerin: PTV Planung Transport Verkehr AG

Kategorie: Technik

Ausgezeichnete Tat: Der Preis geht an PTV Planung Transport Verkehr AG für ihr System zur individuellen Berechnung der Kfz-Versicherung mittels eines so genannten "Pay as you drive"-Systems, also einem Gerät, das Fahrtroute und Fahrverhalten aufzeichnet und an dieVersicherung meldet.

Screenshot: sueddeutsche.de

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Preisträger: Bundeszentralamt für Steuern - Bundesfinanzministerium

Kategorie: Politik

Ausgezeichnete Tat: Der Preis geht an das Bundesfinanzministerium und dessen Chef Peer Steinbrück für die Einführung einer lebenslangen Steuer-Identifikationsnummer für alle Steuerpflichtigen. Laut Datenschützern gleicht dies einer verfassungsrechtlich unzulässigen Personenkennziffer.

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Preisträgerin: Brigitte Zypries

Kategorie: Kommunikation

Ausgezeichnete Tat: Bundesjustizministerin Brigitte Zypries erhält den Preis für den Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung. Mit diesem Gesetzentwurf soll in Deutschland die Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikations-Verbindungsdaten eingeführt werden. Die Bundesinnenministeriun ignoriere damit bewusst die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, das bereits 1983 im Volkszählungsurteil festgelegt hatte, dass die Sammlung von nicht anonymisierten Daten zu unbestimmten oder noch nicht bestimmbaren Zwecken mit dem Grundgesetz unvereinbar ist.

Foto: dpa

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Kein Preisträger: Wolfgang Schäuble

Der Innenminister bekommt keinen Big-Brother-Award, da er sich nach Ansicht der Datenschützer durchaus beachtliche Verdienste um das Datenschutzbewusstsein der Bürger erworben hat: Sie gehen inzwischen zu Tausenden auf die Straße, organisieren Internet-Demos und kündigen Massenbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht gegen seine Pläne zum Bundestrojaner an.

Foto: dpa

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