Berkeley-Studie:Gaming-PCs verursachen zehn Milliarden Dollar Stromkosten pro Jahr

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  • Nach der Schätzung einer in dem Magazin Energy Efficiency erschienenen Studie haben Gaming-Computer 2012 weltweit rund 75 Terawattstunden Strom verbraucht.
  • Der Berkely Lab Forscher Evan Mills glaubt, dass durch kleinere Änderungen bis zu 75 Prozent Energie eingespart werden könnte, ohne dass Leistung verloren ginge.

Für Computerspieler zählen bei einem Rechner vor allem Grafikkarte, Prozessor und Arbeitsspeicher. Sind sie zu langsam, ruckeln die Computerspiele oder laufen gar nicht. Eine in dem Magazin Energy Efficiency erschienene Studie will herausgefunden haben, dass Gaming-Computer 2012 weltweit rund 75 Terawattstunden Strom verbraucht haben. Das entspräche Stromkosten von etwa zehn Milliarden Dollar.

Die Ergebnisse hat der Berkeley-Lab-Forscher Evan Mills unter dem Titel " Taming the energy use of gaming computers" veröffentlicht. Er sagt: "Der durchschnittliche Gaming-Computer entspricht drei Kühlschränken." Die speziell für Computerspiele ausgelegten Rechner würden zwar nur 2,5 Prozent aller PCs weltweit ausmachen, sie verbrauchen aber 20 Prozent des Stroms. Mills schätzt, dass der durchschnittliche Gaming-Computer rund 1400 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen würde. Das sei sechsmal so viel wie ein normaler PC und zehnmal so viel wie eine Spielkonsole.

Bis 2020 könnte sich der Verbrauch verdoppeln

Der Stromverbrauch werde sich bis 2020 verdoppeln, wenn Gaming-Computer weiterhin so gut verkauft würden und sich in Sachen Energieeffizienz nichts ändere, glaubt Mills. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sei es, den Stromverbrauch von PC-Komponenten wie Grafikkarten oder Festplatten zu kennzeichnen. So könne der Verbraucher schon beim Kauf auf Effizienz achten.

Die Forscher haben aber auch fünf Gaming-Computer gebaut, bei denen sie auf die Energieeffizienz geachtet haben. Gleichzeitig haben sie sich an den Leistungsdaten von Herstellern orientiert. Es sei ihnen gelungen, den Stromverbrauch dadurch um 50 Prozent zu reduzieren, ohne dass sich die Leistung verschmälert. Durch zusätzliche Einstellungen einzelner Komponenten wären die Gaming-Computer der Forscher um Mills sogar 75 Prozent energieeffizienter.

Auf diese Weise könnten im Jahr 2020 schon 120 Terawattstunden eingespart werden. Das entspräche 18 Milliarden Dollar oder 40 Kraftwerken, die nicht gebaut werden müssten.

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