Beanstandung durch US-Behörde:Snapchat muss Datenschutz verbessern

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Die Foto-App Snapchat ist mehrfach kritisiert worden - nun kündigt der Dienst Nachbesserungen an. (Foto: AFP)

"Mannigfaltige Falschangaben": Nach Ansicht der US-Handelskommission führt die Messaging-App Snapchat ihre Nutzer in die Irre, was Datenschutz und Sicherheit angeht. Nun will der Foto-Dienst nachbessern.

Mehrfach wurde Snapchat wegen Sicherheitslücken kritisiert - nun sind die Verantwortlichen für den Messenger zur Reaktion gezwungen: Nach der Beanstandung einer US-Behörde muss die Firma die besonders bei Jugendlichen beliebte Foto-App überarbeiten. Die Federal Trade Commission (FTC) warf Snapchat vor, zu lasch mit Datenschutz und Sicherheit umgegangen zu sein. Unbekannte hatten eine Schwachstelle ausgenutzt und in der Neujahrsnacht die Namen und Telefonnummern von 4,6 Millionen Nutzern im Internet veröffentlicht.

Über die Smartphone-App lassen sich Bilder verschicken, die für den Empfänger nur kurz sichtbar sein sollen. Die FTC bemängelte, das Unternehmen könne dieses Versprechen nicht einhalten. Die Fotos könnten über Apps von Drittanbietern gespeichert werden. Snapchat müsse seine Nutzer darüber informieren, forderte die Behörde und drängte das Unternehmen zu einem Vergleich. Die Planung richtet sich dabei weit in die Zukunft: Ein Datenschutz-Experte soll dem App-Entwickler nun 20 Jahre lang auf die Finger schauen.

In ihrer Beanstandung listet die Behörde zahlreiche weitere Mängel auf; sie spricht von "mannigfaltigen Falschangaben", die "in starkem Kontrast stehen zu dem, wie die App eigentlich funktioniert". So seien Videos entgegen der Versprechungen von Snapchat relativ leicht zugänglich. Kritik übte die FTC auch an einer Funktion der App, mit der Freunde gesucht werden können. Außerdem habe der Dienst über die Menge der gesammelten Daten getäuscht.

Snapchat reagiert

Snapchat reagierte mit einem Blogeintrag: "Einige Dinge haben nicht die Aufmerksamkeit erfahren, die ihnen zugestanden hätte", heißt es darin. Dazu gehöre die präzisere Kommunikation mit den Nutzern. "Wir haben viel gelernt", schreibt die Firma, "unter anderem aus unseren Fehlern". Die Formulierungen seien bereits großteils geändert worden. "Und wir investieren weiterhin kräftig in Sicherheit und Gegenmaßnahmen, um Missbrauch vorzubeugen", verspricht Snapchat.

Die Wachstumszahlen von Snapchat sind rasant. Anders als bei der Foto-App Instagram sind die Bilder nicht öffentlich. Snapchat wird oft als Alternative zu Facebook genutzt, um Fotos zu verschicken, die auf Facebook möglicherweise einen schlechten Eindruck hinterlassen würden.

© Süddeutsche.de/dpa/ebri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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