Innovation:Sechs Dinge, die Apple der Welt aufgedrängt hat

Apple fordert die Gewohnheiten seiner Nutzer immer wieder mit Neuerungen heraus. Beispiele vom Touchscreen bis Airpods.

Von Mirjam Hauck

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Das Ende der Kopfhörerbuchse

AirPod beim Apple iPhone 7

Quelle: picture alliance / dpa-tmn

Es war der Aufreger der Apple Keynote 2016: Das iPhone 7 und 7 Plus hat keine Buchse für Kopfhörer mehr. Stattdessen muss man die Kopfhörer dann per Bluetooth oder über den digitalen Lightning-Port anschließen, über den die iPhones auch geladen werden.

Praktischerweise stellte das Unternehmen, das nun Rekorde an der Börse bricht, am selben Abend neue kabellose Kopfhörer (Bild) vor: die Airpods, die sich schnell auf dem Markt durchsetzten. Es war nicht das erste Mal, dass Apple sich als Vorreiter gibt - also seine Marktmacht nutzt, um den Nutzern seine Vorstellung von technischer Innovation aufzudrängen.

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Winziger USB-Port

Apple: Phil Schiller stellt 2015 das neue MacBook vor

Quelle: REUTERS

2015 stellte Apples Marketingchef Phil Schiller ein 12-Zoll-Macbook vor, das keinen herkömmlichen USB-Anschluss mehr besitzt. Das Gerät hat nur einen einzigen, ganz kleinen USB-Port. Für normale USB-Sticks brauchen Nutzer nun einen Extra-Adapter - der natürlich extra Geld kostet. Apple will seine Nutzer so dazu bringen, möglichst viel in der Cloud zu speichern. Immerhin einen Vorteil hat der fehlende USB-Anschluss: Man kann die kleinen Sticks nicht mehr verlieren, wenn man sowieso keine mehr besitzt.

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Fingerabdruck-Scanner

Das Apple iPhone 5s mit Fingerabdruck-Scanner

Quelle: REUTERS

Es ist lästig, sich Passwörter und PINs zu merken; außerdem sind diese Maßnahmen oft nur ein schlechter Schutz vor Hackern und Kriminellen. Der Fingerabduck-Scanner des iPhones soll Abhilfe schaffen. Andere Hersteller wie Samsung kopierten das biometrische Verfahren. Allerdings weist ihr Konzept im Vergleich zu Apple Schwächen auf: So entsperrten US-Forscher kürzlich ein Samsung Galaxy S6 mit einem ausgedruckten Fingerabdruck. Auch ist das iPhone mit einer Zeitsperre ausgestattet. Wenn der letzte Login-Versuch per Fingerabdruck länger als 48 Stunden her ist, muss der Sicherheitscode eingegeben werden. Den muss man sich allerdings auch wieder merken.

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Micro-, Nano- und E-Sim

SIM-Karten

Quelle: dpa

Mit dem Start des iPad 2010 inszenierte Apple medienwirksam den Start der Micro-Sim Karte. Bis dahin war in mobilen Geräten noch die Mini-Sim üblich. Zwei Jahre später kam die noch kleinere Nano-Sim-Karte. Apple wollte die bisherige SIM-Form mit noch weniger Plastikrand, Nokia, Motorola und Blackberry wollten dagegen eine neue Form, die sich an der Micro-SD-Speicherkarte orientierte. Das zuständige europäische Gremium ETSI entschied sich für die Apple-Variante, die für Handy-Kunden derzeit vor allem eine nervige Fummelei bedeutet. Und die oft vergebliche Suche nach einer Büroklammer, falls man das Ding aus dem Handy bekommen will.

Auch bei der festinstallierten E-Sim gilt Apple als Vorreiter: 2011 wurde bekannt, dass Apple ein Patent für die "dynamische Auswahl eines Netzbetreibers" angemeldet hat. Als Erfinder wird Tony Fadell genannt. Er gilt als "Vater des iPod" und leitete später bei Google die Entwicklung der Nest-Thermostate.

Mit der E-Sim lässt sich wesentlich einfacher von einem Netzbetreiber zum anderen wechseln - für Mobilfunkbetreiber ein Graus. Allerdings können Hersteller wie Apple, die ohnehin schon über ein riesiges Ökosystem verfügen, mit einer eigenen E-Sim die Kunden noch besser an sich binden.

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Touchscreen

The Science Museum Showcases The IBM Simon On Its 20th Anniversary

Quelle: Rob Stothard/Getty Images

Das iPhone war nicht das erste Handy mit Touchscreen, aber das erste, mit dem sich diese Technologie durchsetzte. Mitte der 1990er hatte es IBM mit "Simon" schon einmal versucht. Das Modell konnte Faxe und E-Mails versenden, doch für den Internetzugang brauchte es ein Kabel. 2007 kam mit dem iPhone der Anfang vom Ende für die Handy-Tastatur. Damals war nicht jeder vom Touchscreen überzeugt. Steve Ballmer, zu dieser Zeit Microsoft-Chef, sagte in einem Interview, dass das fehlende Tastenfeld ein Nachteil für Nutzer sei, die häufig Textnachrichten per E-Mail oder auch SMS verschicken. Vieltipper würden echte Tastaturen bevorzugen.

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U2

Apple-Chef Tim Cook mit Bono von U2

Quelle: AP

2014 veröffentlchte U2 nach fünf Jahren wieder ein Album: "Songs of Innocence". Ungewöhnlich war hierbei vor allem die Veröffentlichungsstrategie. Jeder Nutzer des iTunes-Store bekam automatisch das Album auf die private Playlist gesetzt, kostenlos. Die Freude darüber hielt sich bei vielen Nutzern in Grenzen.

© SZ.de/sih/sks
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