AOL Deutschland, Lycos und Co.:Friedhof der Internet-Dinos

AOL Deutschland ist Geschichte - doch es ist nicht das einzige Urgestein des Internets, das in den vergangenen Jahren von der Bildfläche verschwunden ist. In Bildern

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Quelle: SZ

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AOL

Die Glanzzeit: Mit mehr als 25 Millionen Kunden war AOL Ende der neunziger Jahre das, was heute Google ist.

Die Fehler: Nach der Fusion mit Time Warner fehlte die Strategie, AOL verpasste wichtige Trends und verlor einen Großteil seiner Kunden.

Das Schicksal: Time Warner trennte sich 2009 von AOL, eine Einsparwelle führt zur Entlassung von 1200 Angestellten. Das Geschäft in Deutschland gibt das Unternehmen komplett auf.

Foto: AP

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Quelle: SZ

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GeoCities

Die Glanzzeit: 15 Megabyte kostenloser Speicherplatz und ein Webbaukasten machten GeoCities Ende der neunziger Jahre zum beliebtesten Webhoster für private Homepages.

Die Fehler: Internetanbieter boten bald selbst Webspace an, Domainfirmen verkauften einprägsamere Homepage-Adressen. Blogsoftware wie Wordpress machte Webbaukästen in vielen Fällen überflüssig.

Das Schicksal: Im Januar 1999 kaufte Konkurrent Yahoo GeoCities (das Foto zeigt die Belegschaft bei der Bekanntgabe des Geschäfts). Weil GeoCities kaum noch Kunden gewann und die Seiten voller Viren waren, zog Yahoo im Oktober 2009 den Stecker.

Foto: AP

Napster

Quelle: SZ

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Napster

Die Glanzzeit: Napsters Peer-to-Peer-Technik revolutionierte den Austausch großer Dateien: Etwa 70 Millionen Menschen nutzten die Internet-Tauschbörse im Juni 2001. 15 Monate zuvor war es gerade einmal eine Million gewesen.

Die Fehler: Musikindustrie und Bands wie Metallica verklagten das Unternehmen wegen Urheberrechtsverletzungen. Der Versuch, eine Blockiertechnik einzubauen, war technisch schlampig umgesetzt.

Das Schicksal: Im Juli 2001 machte Napster dicht, spätere Tausch-Plattformen wie Kazaa wurden häufig nach einiger Zeit in legale Musikabonnement-Seiten umgewandelt.

Foto: AP

Jim Barksdale, Netscape

Quelle: SZ

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Netscape

Die Glanzzeit: Mitte der neunziger Jahre benutzten fast 90 Prozent aller Internetnutzer den Netscape-Browser, um sich Webseiten anzeigen zu lassen.

Die Fehler: 1997 veröffentlichte Microsoft den Internet Explorer 4 und baute ihn gleich in sein Windows-Betriebssystem ein. Dies war die Entscheidung im "Browser-Krieg" (im Bild: Jim Barksdale, Netscape-Vorstand im Jahr 1998)

Das Schicksal: 2007 erschien die letzte Version des Netscape-Browsers. Bereits zuvor hatte AOL, das Netscape inzwischen gekauft hatte, die Einstellung des Supports und der Entwicklung angekündigt. Allerdings gründete Netscape auch die gemeinnützige Mozilla Organization, deren Nachfolge-Einheit die Entwicklung des Firefox-Browsers vorantreibt.

Foto: dpa

(sueddeutsche.de/joku/holz)

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