Amerikanische Studie:Twittern macht schlank

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Die amerikanische Wissenschaftlerin Gabrielle Turner-McGrievy forscht über Diäten und die Frage, welche Rolle dabei neue Technologien spielen. Eine ihrer Studien kommt nun zu einem verblüffenden Ergebnis: Wer mehr twittert, nimmt mehr ab.

Von Varinia Bernau

Im Sommer schickte Kim Schmitz eifrig Privatfotos über den Kurznachrichtendienst Twitter: Er bei der Polizeiwache, seine Kinder beim Kickern. Nicht nur mit seinem umstrittenen Internetportal Megaupload, das nun nur noch Mega heißt ist der 39-Jährige ein Schwergewicht. Er ist es auch im wörtlichen Sinne. Vielleicht hat die dagegen recht zierliche Gabrielle Turner-McGrievy bei ihren Recherchen auch an ihn gedacht?

Die amerikanische Wissenschaftlerin forscht an der University of South Carolina. Über Diäten und die Frage, welche Rolle dabei neue Technologien spielen. Nun hat sie herausgefunden, dass auch Twittern schlank macht.

Zwei Gruppen bekamen bei ihrem Experiment Podcasts zu Ernährung und Bewegung. Beide Gruppen sollten abnehmen. Die eine dokumentierte die Fortschritte in einem Buch, die andere verwendete dazu eine auf einem Smartphone laufende App sowie Twitter.

Facebook weniger geeignet

Der erste Befund von Turner-McGrievy war wenig spektakulär: Die Technikversierten verloren genauso viel an Gewicht wie diejenigen, die mit Zettel und Stift hantierten. Doch in einer zweiten Runde sah sich Turner-McGrievy die Gruppe der Twitterer genauer an: Bei denjenigen, die besonders eifrig twitterten, purzelten die Pfunde schneller. Nach zehn Tweets, also zehn Nachrichten mit jeweils 140 Zeichen, waren 0,5 Prozent des Gewichts weg. Zum Abnehmen eigne sich der Kurznachrichtendienst besser als etwa Facebook, weil man dort seine Diät auch anonym dokumentieren könne.

Die meisten der 2630 Tweets, die Turner-McGrievy gemeinsam mit ihrem Team durchforstet hat, waren Wasserstandsmeldungen im Stil von "Ich hatte heute keine Sahne in meinem Mocca - gar nicht so schlecht!" Kim Schmitz hingegen hatte damals Fotos von seinem üppigen Frühstück getwittert.

© SZ vom 23.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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