Süddeutsche Zeitung

Alternative Betriebssysteme:Jenseits von Windows

Rechner mit Apple-Betriebssystem oder Linux sind eine Alternative - aber nicht für jeden. Was Sie bei der Auswahl beachten sollten.

Helmut Martin-Jung

"Umsteigen auf den Mac", titelte eine führende deutsche Computerzeitschrift vor einem Jahr. Gleichzeitig erschienen Bücher, die dabei helfen sollten, auf dem eigenen Rechner das Betriebssystem von Apple zu installieren, statt Windows von Microsoft. Benutzer von Apple-Computern erklären klagenden Windows-Anwendern ohnehin notorisch, mit einem Mac wäre dies oder jenes nie passiert.

Die Betriebssysteme von Apple waren in der Tat schon immer darauf ausgelegt, es dem gewöhnlichen Anwender so einfach wie möglich zu machen. Der Konzern aus Cupertino, Kalifornien, profitierte aber auch davon, dass das System nur auf wenigen, von Apple ausgesuchten Bauteilen lief.

Ein Windows-PC lässt sich aus einer unübersehbaren Vielzahl von Komponenten selbst zusammenschrauben. Einen Mac dagegen gibt es nur von Apple - vergleichsweise teuer, dafür aber ansprechend gestaltet und mit harmonierendem Innenleben.

Das Betriebssystem basiert auf dem Profi-System Unix. Die Nutzer merken davon kaum etwas, das System lässt aber auch weniger Eingriffe zu als Windows.

Linux erfordert Grundkenntnisse

Das ist bei der zweiten Alternative, dem freien Betriebssystems Linux anders. Jeder kann es anpassen und verändern - sofern er das beherrscht. Anwender ohne besondere Linux-Kenntnisse jedoch sind oft überfordert, wenn sie neue Programme oder Geräte einrichten sollen.

Wer mit seinem Computer aber nur klar definierte Aufgaben erledigen will, beispielsweise Internetsurfen, Schreiben und Mails verwalten, kann sich dennoch für das freie Linux entscheiden. Auch für eher diffizile Aufgaben wie Videoschnitt, Bildbearbeitung oder Layout gibt es mittlerweile eine Reihe guter Programme. Probleme gibt es manchmal mit Zusatzgeräten.

Kenner raten daher, entweder Geräte zu kaufen, die Linux-Software mitbringen oder solche, die schon einige Monate auf dem Markt sind. Dann nämlich steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Linux-Profi erbarmt und einen sogenannten Treiber geschrieben hat, der das Gerät zum Laufen bringt.

Die meisten Computernutzer aber haben ohnehin keine große Wahl. Bei der Mehrzahl der Rechner, die im Handel angeboten werden, ist bereits Windows vorinstalliert. Spielefans sind ebenfalls oft auf Windows angewiesen, und auch am Arbeitsplatz setzen viele IT-Veranwortliche auf den Quasi-Standard.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.34796
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 21.10.2009/joku/holz
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.