Aktuelle Technikflops:"Nicht genug Zugkraft für Endkunden"

Regelmäßig kündigen Hersteller neue Technik-Gadgets groß an. Doch die User sind nicht immer überzeugt: Entweder ist die Bedienung zu unpraktisch, das Gerät bereits überholt oder schlicht zu teuer. Wir zeigen aktuelle Technik-Ladenhüter.

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Regelmäßig kündigen Hersteller neue Technik-Gadgets groß an. Doch die User sind nicht immer überzeugt: Entweder ist die Bedienung zu unpraktisch, das Gerät bereits überholt oder schlicht zu teuer. Wir zeigen aktuelle Technik-Ladenhüter.

webOS

Mit dem Betriebssystem webOS und einem eigenen Tablet-Computer wollte Hewlett-Packard neu angreifen. Nur einen Monat nach dem Start des iPad-Rivalen zog der Konzern Ende August die Reißleine.

"Unsere webOS-Geräte haben nicht genug Zugkraft am Markt für Endkunden entfaltet, und wir sehen beim Marktanteil eine zu lange Strecke vor uns", erklärte HP-Chef Léo Apotheker. Im Klartext: Das TouchPad hatte aus Sicht seines Herstellers keine Chance gegen Apples iPad und die Tablet-Computer mit dem Google-System Android.

HP verramschte seinen Tablet-Computer im Online-Shop für 99 Euro. Das Smartphone Pre3 wurde für 79 und das kleinere Veer für 59 Euro verkauft. So wurden aus den Ladenhütern binnen Sekunden und für kurze Zeit doch noch Kassenschlager.

Samsung Focus

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Windows Phone 7

Seit gut einem Jahr ist das eigene Smartphone-System von Microsoft auf dem Markt. Doch Windows Phone 7 tut sich schwer gegen die Konkurrenz von Google und Apple. Der Martkanteil liegt laut Marktforschern bei gerade einmal fünf Prozent.

Microsoft-Chef Steve Ballmer gestand kürzlich etwas ironisch auf der Worldwide Partner Conference ein: "Vor einem Jahr war unser Marktanteil sehr klein und jetzt ist er [kurze Pause] sehr klein." Die Zusammenarbeit mit Nokia und das umfangreiche Software-Update namens Mango sollen ab Herbst dem Windows-Betriebssystem auf die Sprünge helfen.

Auch andere Betriebssysteme wie Samsungs Bada und das webOS von HP kämpfen gegen Blackberry um den dritten Platz hinter iOS und Android. Entsprechend gering sind die jeweiligen Marktanteile und ungewiss die Zukunftsaussichten.

LG P920 Optimus 3D

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LG High-End-Smartphones

Der Smartphone-Markt wächst rapide. Doch während Apple und Samsung sehr gute Zahlen für ihr Smartphone-Segment vorlegten, musste der weltweit drittgrößte Handyhersteller LG erst kürzlich seine Verkaufszahlen um 24 Prozent nach unten korrigieren. Die Handysparte fuhr einen Verlust von knapp 63 Millionen Euro ein. Seit 2011 konzentriert sich das südkoreanische Unternehmen, bisher eher für günstige Handy-Modelle bekannt, auf den teuren High-End-Bereich.

Die Kunden scheint dieser Kurswechsel nicht voll zu überzeugen. Große Hoffnung setzt LG nun auf das seit kurzem erhältliche Optimus 3D Smartphone, auf dessen Display 3-D-Inhalte ohne spezielle Brille betrachtet werden können. Doch das Gimmick bleibt bei Testern umstritten. Weitere Smartphone-Modelle sind für das laufende Jahr angekündigt und sollen LG wieder auf die Gewinnspur bringen.

Stillhalten für Stereo: Was Nintendos 3DS kann

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Nintendo 3DS

Auch Nintendo setzt bei seiner im März veröffentlichten Spielekonsole für unterwegs auf 3-D-Technik. Dabei ist es auf der Nintendo 3DS ebenfalls möglich, den 3-D-Effekt ohne eine Spezialbrille zu sehen. Doch die Verkaufszahlen bleiben hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück. Nintendo wollte eigentlich im ersten Monat mehr als vier Millionen 3DS verkaufen, gekauft wurden aber nur knapp 3,5 Millionen Stück.

Wie Nintendo-Chef Satoru Iwata vor wenigen Tagen erklärte, soll das vor allem an der nur mageren Spieleauswahl liegen. Außerdem waren wohl auch hier die Kunden dem neuen 3-D-Effekt gegenüber skeptisch. Neue Spiele, die die Vorzüge der Technik besser nutzen, sollen künftig den Verkauf wieder ankurbeln.

Motorola Xoom

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Android-Tablets

Marktforscher hatten erst kürzlich erklärt, dass sich der Marktanteil von Android-Tablets inzwischen auf 30 Prozent belaufe. Bei dieser Zählung wurden allerdings nur Geräte berücksichtigt, die an die Händler ausgeliefert wurden. Ob diese tatsächlich auch verkauft wurden, spielte für diese Statistik keine Rolle.

Eine Google-Statistik zeigt ein anderes Bild: Gerade einmal 0,9 Prozent aller Android-Geräte, die in der letzten Juni-Woche auf den Android-Market zugriffen, hatten einen Bildschirm, der größer als sieben Zoll ist. Das ist überraschend wenig, selbst wenn man davon ausgeht, dass nur ein Bruchteil aller Tablet-User in dieser Woche das Pendant zu Apples App-Store nutzten.

Die Zurückhaltung der Käufer hängt wohl vor allem damit zusammen, dass das Betriebssystem Android 3.0 anfangs noch viele Fehler hatte, die nur zögerlich von Google bereinigt wurden. Die Entwicklung angepasster Apps und Benutzeroberflächen verzögerte sich dadurch ebenfalls. Anders als die Android-Smartphones, die häufig günstiger als ein iPhone sind, kosten Android-Tablets aber in etwa genau so viel wie ein iPad.

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Apple iPod

Sechs Milliarden US-Dollar Gewinn fuhr Apple im ersten Quartal 2011 ein. In fast allen Geschäftsbereichen konnte der Umsatz gesteigert werden. Nur bei den Musikplayern, den iPods, sanken die Verkaufszahlen um etwa sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit zeichnet sich ein Trend ab. Seit 2009 sinken die iPod-Verkäufe stetig.

Grund dafür ist die immer größere Verbreitung von Smartphones, die inzwischen alle einen einfach zu bedienenden Musikplayer liefern. Expertenkreise spekulieren gar, dass Apple den klassischen iPod demnächst einstellen könnte.

Pk de Maiziere neuer Personalausweis

Quelle: dpa

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Elektronischer Personalausweis

Seit fast neun Monaten ist der neue ePerso im Umlauf, der vom damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière als großer Schritt in die Zukunft beschrieben wurde. Bereits fünf Millionen Bundesbürger besitzen inzwischen den Ausweis, doch kaum jemand lässt die elektronischen Sonderfunktionen freischalten.

Der Grund: Es gibt schlicht keine Anwendung für den neuen Ausweis. Kein Online-Shop und nur wenige Behörden unterstützen bisher die digitale Signatur, mit der man sich online eindeutig ausweisen könnte. Auch die Fertigstellung der dazugehörigen Software zur Übermittlung der Daten verzögerte sich immer wieder: So musste sie zunächst wegen Sicherheitsmängeln zurückgezogen werden.

© sueddeutsche.de/luko/mri
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