Wearables:Diese Fitnessarmbänder sind besser als die Apple Watch

Fitnessarmbänder Test

Die Apple Watch ist das teuerste Gerät im Test - für den Einsatz als reines Fitnessarmband gibt es aber bessere Alternativen.

(Foto: SZ-Grafik)

Wer Puls, Schrittzahl und verbrauchte Kalorien messen will, findet gute Alternativen zur teuren Apple Watch. Sieben Armbänder im Test.

Von Felix Knoke

Jetzt wird alles anders, denkt sich der faule Vielsitzer und reibt nach Feierabend seinen Ruhepuls am warmen Sofa. Man müsste nur sein Leben ändern. Der erste Schritt: ein Fitnessarmband. Wenn da etwas piept und blinkt und jeden Schritt, jede erhöhte Pulsfrequenz aufzeichnet, dann fühlt man sich nicht so allein mit seiner Mission. Jeder Schritt über den Flur wird mitgezählt auf dem Weg zu den empfohlenen 10 000 pro Tag, jeder Erfolg wird abgespeichert. Mit so einem Armband erscheinen sogar die Verschnaufpausen als Arbeit am optimierten Selbst.

Moderne Fitnessarmbänder und -uhren wollen alles auf einmal sein: Pulsmesser, Schritt- und Kalorienzähler, sogar Ernährungs- und Fitnesscoach. Aus den Daten, die sie am Arm ihrer schwitzenden Träger messen, erstellen sie Pläne für das optimale Weiterschwitzen. Vor allem aber geben sie ein Versprechen: Zusammen schaffen wir es vom Sofa ins gute Leben.

Alle Geräte messen präzise den Puls und liefern brauchbare Entfernungsdaten

Aber kann man dieser Verheißung trauen? Um das zu testen, hat der Sportmediziner Robert Margerie zum überwachten Joggen in seine Hightech-Praxis geladen. Ergebnis nach einer halbe Stunde auf dem Laufband: Alle Geräte messen erstaunlich präzise den Puls, liefern unter günstigen Bedingungen brauchbare Distanzdaten und schätzen den Kalorienverbrauch anhand von Puls und Gewicht.

Die größten Unterschiede liegen vielmehr in der Alltagstauglichkeit. Konkrete Empfehlungen zum Training können sie nicht geben, dazu reicht weder die Art der erhobenen Daten noch die Messgenauigkeit aus. Wer zum Beispiel wissen will, wie intensiv und oft er laufen gehen sollte, kommt um eine sportmedizinische Untersuchung nicht herum.

Freizeitsport bedeutet auch: Entspannung

Unserem Experten zufolge eignen sich diese Geräte vor allem, um einen objektiveren Blick auf die eigenen Lebensgewohnheiten zu bekommen. Ansonsten sollten fitnessbewusste Menschen die Geräte eher zur Mäßigung einsetzen. "Einen gesundheitlichen Nutzen hat vor allem moderates bis niedrig-intensives Training", sagt Margerie. Viel wichtiger als hohe Leistungen sei eine regelmäßige Betätigung. Für die meisten genüge es, drei bis fünf Mal die Woche eine halbe Stunde gemütlich joggen oder schwimmen zu gehen. Wer durch sein Armband merkt, dass Sport nicht anstrengend sein muss, geht vielleicht öfter vor die Tür.

Hobbysportler sollten sich aber durch die Stechuhr am Handgelenk nicht um das Schönste am Freizeitsport bringen: die Entspannung. "Unser Alltag ist sowieso schon an Zahlen und Zeiten gekoppelt", sagt Margerie. "Man sollte also nicht gerade den Bereich, in dem man sich erholen und frei sein kann, auch noch in ein Zahlenkorsett zwängen."

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