Sicherheit zuhause:Das kann die Überwachungskamera von Canary Flex

Sie ist wasserfest, funkt über Wifi und der Akku soll monatelang halten. Beim Schutz vor Einbrechern gibt es allerdings einen Haken.

Von Thorsten Riedl

canary flex

Die Kamera lässt sich gut einrichten, ist allerdings im Betrieb auffällig - gerade für Einbrecher.

Überwachungstechnik ist günstig geworden. Sensoren, die Eindringlinge orten oder merken, wann Türen geöffnet sind, oder Videokameras gibt es für eine Handvoll Euro - stets verbunden mit dem Internet, um im Fall der Fälle via Smartphone Alarm zu schlagen. Hersteller, die da punkten wollen, müssen schon etwas Besonderes bieten: eine wasserfeste Internet-Kamera etwa, die dank Akku monatelang an jedem Ort arbeitet, solange es dort einen Wifi-Zugang gibt. Flex heißt dieses Gerät des US-Anbieters Canary.

Die Kamera ähnelt einer übergroßen Pille, elf Zentimeter hoch, fünf im Durchmesser. Zum Lieferumfang gehört ein Sockel, auf den sie sich per Magnet befestigen lässt. Damit die Einbrecher die Flex nicht einfach mit in die Tasche stecken, gibt es für 30 Euro eine sichere Befestigung. Die Gefahr ist real, wie Nutzer berichten. Kein Wunder: Zum einen kostet die Flex 250 Euro, zum anderen leuchtet die Nachtsicht-LED im Dunkeln hübsch rot - zu übersehen nur von kurzsichtigen Kriminellen. Dazu klackt das Gerät nachts unüberhörbar, wenn ein Filter umschaltet, der nur tagsüber gebraucht wird. Gehörlos sollten die Einbrecher also auch sein.

Die "Timeline" zeigt Ereignisse der vergangenen 24 Stunden

Die Einrichtung der Flex geht problemlos von der Hand. Über eine App lässt sich einstellen, ob nur Menschen oder jede Bewegung gemeldet werden sollen. Auf Wunsch wird die Kamera abgeschaltet, wenn sich ein oder mehrere bekannte Personen in der Nähe befinden. Dazu ortet die App die Nutzer. Ein Klick auf "Timeline" zeigt Ereignisse der vergangenen 24 Stunden. Ein Video-Verlauf über 30 Tage kostet für ein Gerät monatlich zehn Euro. Wenigstens besteht kein Abo-Zwang wie bei Rivalen.

Die Flex selbst hat keinen Speicher. Die Videos lagern ausnahmslos in der Cloud, in Rechenzentren von Amazon in den USA. Das setzt einiges an Vertrauen voraus. Die Aufnahmen sind hochauflösend, tags tadellos, nachts arg verrauscht. Der Clou ist die lange Akkulaufzeit: Canary gibt bei typischer Nutzung zwei bis drei Monate an. Damit das gelingt, geht die Kamera nur bei Bewegungen an. Bis auf kleinere Mängel ist das Gerät gut durchdacht. Perfekt, um unterwegs zu schauen, was der Hund gerade macht - oder die kurzsichtigen und hörgeschädigten Kriminellen.

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