Luftverkehr:Flugsicherung will Ausweispflicht für Drohnen

Weniger Angriffe mit Laserpointern

Drohnen können Flugzeugen gerade im Anflug gefährlich nahe kommen.

(Foto: dpa)
  • Die Zahl der Drohnen steigt und immer wieder berichten Piloten von Beinahezusammenstößen mit den Fluggeräten.
  • Flugsicherung und Piloten setzen sich nun für strengere Regeln ein. Die Halter von Drohnen sollen künftig ihre Identität nachweisen müssen.

Seitdem die Technik erschwinglich ist, steigt die Zahl der Drohnen, die in Deutschland herumfliegen. Die unbemannten Fluggeräte können ein nettes Spielzeug sein, aber nicht jeder ist den Drohnen gegenüber positiv eingestellt. Vor der Europameisterschaft war von Terrorgefahr durch Drohnen die Rede. Und eines häuft sich derzeit: Piloten melden immer wieder, dass Drohnen ihren Flugzeugen gefährlich nahe kommen.

Nun wollen Piloten und allen voran die Deutsche Flugsicherung (DFS) strengere Regeln für Drohnen. DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle fordert im Gespräch mit der FAZ eine Registrierungspflicht für die Nutzer solcher Geräte. Dafür soll es Chipkarten geben, die ähnlich wie SIM-Karten fürs Handy funktionieren. Sie müssten vor dem Kauf aktiviert werden. Die Drohne, so die Idee der DFS, würde dadurch an die Identität des Nutzers gekoppelt.

Eine Möglichkeit: Ein Drohnen-Füherschein

Nach Ansicht der Flugsicherung, die mit ihren 1900 Fluglotsen den deutschen Luftverkehr überwacht, könnte die Maßnahme auch die Terrorgefahr eindämmen. "Wir können Vorfälle mit terroristischem Hintergrund nicht ausschließen, aber Risiken zumindest vermeiden", sagte Scheurle der FAZ. "Denn eine Registrierung der Nutzer, die sich am Kauf eines Smartphone orientiert, schafft den Einstieg in eine Sicherheitskette, die laufend optimiert werden kann."

Auch kommerziell werden Drohnen genutzt. Handelskonzerne wie Amazon und Logistikunternehmen wie die Post erproben bereits den Versand mit solchen Geräten. Die Gefahr geht der Pilotenvereinigung Cockpit (VC) aber von den privaten Haltern aus: "Das Gros von Drohnen wird von Laien gesteuert, die keine Vorstellung von Luftverkehr haben, dessen Risiken grob unterschätzen oder einfach negieren", heißt es bei der Vereinigung Cockpit.

Die Flugsicherung will nun "ihre Schulungsfähigkeit für Drohnen-Nutzer und Drohnen-Piloten aufbauen", sagt Scheurle. Heißt: Das Unternehmen will bei der Einführung von "Drohnen-Führerscheinen", die im gewerblichen Bereich bereits in Vorbereitung sein, mithelfen. Bislang sind die Drohnen sowohl bei Registrierung, als auch im Flugbetrieb, nur wenig reguliert.

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